DISCREATION - Order To Advance
Mehr über Discreation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Musicaz Records/ Nova MD GmbH
- Release:
- 01.09.2006
- Boiling Blood
- Leviathan
- Call Of Hatred
- 1914
- Awakening
- Discreation
- Beloved
- A Soldier's End (hidden track)
Mit ihrem zweiten in Eigenregie veröffentlichten Album führen die Hessen ihren bereits auf "The Great Curse" gefundenen Stil fort, der den stampfenden Groove und die extrem tiefen Grunts des traditionellen Death Metals amerikanischer Prägung mit einem gehörigen Schuss Melodie und artikulierteren Vocals in den schnelleren Passagen und Blasts verbindet. Dadurch kommt der DISCREATION-Sound relativ eigenständig rüber, ohne natürlich dem Death Metal als Genre wirklich neue Impulse zu verleihen.
Die Band präsentiert sich heute mit dem neuen Sänger Kai Müller-Lenz, dessen Stimme relativ variabel und sehr intensiv rüberkommt, weshalb er seinem Vorgänger insoweit gar überlegen zu sein scheint. Er überzeugt sowohl bei den tiefen Growls als auch bei den keifenden Vocals, die manchmal sogar etwas dezent Schwarzmetallisches haben. Auch die gelegentlich auftauchenden clean gesungenen oder gesprochenen Passagen sind sehr ausdrucksstark und fügen sich hervorragend in den Sound von DISCREATION ein.
Man nahm sich viel Zeit, das bereits Ende 2003 eingespielte aktuelle Album neu zu mastern und zu layouten, so dass sich "Order To Advance" nun nicht nur in hervorragend druckvollem Sound präsentiert, sondern auch optisch einiges hermacht und für eine Eigenpressung durchaus Maßstäbe setzt. Die Scheibe enthält neben fünf neuen Stücken in Gestalt von 'Call Of Hatred', dem stampfenden Groover 'Awakening' und dem versteckten Bonustrack 'A Soldier's End' auch drei Neueinspielungen vom Debüt, die allesamt vom verbesserten Sound und den gut ausgearbeiteten Arrangements profitieren. Besonders 'Call Of Hatred' bekommt durch den ausdrucksstärkeren cleanen Gesang im Refrain eine ordentliche Frischzellenkur verpasst, was aber auch an der verbesserten Produktion liegen kann.
Die neuen Songs sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und leben von den für DISCREATION typischen Tempowechseln. Bereits der Opener 'Boiling Blood' schafft es in seiner Spielzeit von nur zweieinhalb Minuten, thrashige Uptempo-Riffs, groovendes Midtempo und Blasts zu vereinen. Bei 'Leviathan' lässt man sich deutlich mehr Zeit, so dass die langsamen Parts in der Lage sind, atmosphärisch zu wirken, außerdem wirkt der erste Hauptteil durch seine keifenden Vocals und die melodischen, schwedisch angehauchten Gitarren leicht blackmetallastig, bevor ein effektives Break den Song wieder in groovendere Death-Metal-Bahnen lenkt. '1914' sorgt mit den beschaulichen zweistimmigen Gitarren am Anfang und dem melodische Refrain für Aufsehen, während die Bandhymne 'Discreation' in punkto Dynamik und Rhythmik ein wenig an VADER oder auch MORGOTH erinnert, ohne einer der beiden Referenzkapellen des europäischen Death Metals zu nahe zu kommen. Auch hier sorgen etliche schöne Wechsel der Geschwindigkeit für die nötige Auflockerung, bevor 'Beloved' dem offiziellen Teil der Scheibe ein angemessenes Finale bereitet und mit seiner gesprochenen Passage zum Ende hin auch noch ein neues Stilelement bereithält, das die Platte bereichert.
Viel falsch machen kann man mit der "Order To Advance" eigentlich nicht, wenn man auf abwechslungsreichen, atmosphärischen Death Metal mit vielen Breaks und Tempowechseln steht, der stets aggressiv bleibt und sich trotz melodischer Momente nicht in Dudeleien verliert. Diese Vorzüge bieten die Jungs auf ihrer Scheibe in sehr ansprechender Qualität, und auch das Songwriting ist dabei sehr ausgereift. Wer nach alledem meint, sich für DISCREATION begeistern zu können, kann die Scheibe für acht Euro unter http://www.discreation.de bestellen, wo man auch die Möglichkeit hat, in zwei der Stücke reinzuhören.
Anspieltipps: Leviathan, Call Of Hatred, Discreation
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle