DISCVRST - MMXVIII
Mehr über Discvrst
- Genre:
- Post Metal / Crust
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- PRC Music
- Release:
- 24.07.2018
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
Dreckig und gegen den Strom - aber nicht über die komplette Distanz.
"MMXVIII" ist eine Scheibe, die auf ein geteiltes Echo stoßen wird. Zum einen ist der räudige Bastard aus crustigem Black Metal und verschroben inszeniertem Post Metal sicherlich spannend genug arrangiert, dass man sich eine ganze Weile auch intensiv damit beschäftigen mag. Umgekehrt gelingt es seinen Urhebern aber nicht immer, an den entscheidenden Punkten noch einmal konsequent nachzulegen und eben diese Spannung so weit aufrechtzuerhalten, dass sie auch in absolute Begeisterung ob des Gehörten übergeht - und dieser schmale Grat entpuppt sich im Nachhinein als das einzige krisenbehaftete Element bei diesem an sich doch sehr ansprechenden Album.
Doch von vorne: DISCVRST mag es dynamisch, dreckig und groovig, nimmt sich zwar hier und dort auch mal etwas Zeit für ein paar schnellere Spitzen, doch im Großen und Ganzen lebt die Band und somit auch das neue Album von seinen Crust-tauglichen Midtempo-Riffs, deren punkiger Charakter zwar nie ganz durchschlägt, aber auch im Verborgenen deutlich zu spüren ist. Gerade in der ersten Hälfte sorgt sich DISCVRST auch jederzeit darum, genügend Abwechslung zu streuen. Die Band mag sich zwar um einen weitestgehend konventionellen Groove bemühen, ist aber verspielt genug, um auch in dessen näherer Umgebung zu experimentieren und sich nicht dem Konsens anzupassen. Gerade wenn die Geschwindigkeit dann auch mal etwas größer ist, schafft es "MMXVIII" dann auch, den Zuhörer zu packen und mitzureißen, den Bremseffekt aber dann auch wieder ausgiebig zu nutzen, sobald ein Break die Nummern in eine andere Richtung lenkt.
Und trotzdem: Auf der Ziellinie ist ein bisschen Potenzial verloren gegangen , weil die Scheibe nicht mehr viel Neues nachsteuert und vor allem die letzten beiden Stücke etwas zu routiniert daherkommen. Eine schwere Last generiert die Band damit aber nicht, denn auch in den vermeintlich schwächeren Nummern bleibt das Level relativ hoch. Von daher sollten Crust- und Post-Metal-Anhänger mit Vorlieben für extremere Sounds auch mal ein Ohr riskieren. DISCVRST hat nach oben zwar noch einiges an Spielraum, schlägt sich auf der neuen Platte aber trotzdem mehr als wacker!
Anspieltipps: II, IV
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes