DISEMBODIMENT - Spiral Crypts
Mehr über Disembodiment
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 11.07.2025
- Morbid Infestation
- Stygian Overture
- Putrifaction
- Larval
- Infected To Rot
- Unknown Origins
- Sentient Inorganic Mess
Old-School-Death mit Sahne drauf.
Noch mal einen richtig feinen Old-School-Abriss erleben? Noch mal erleben, wie das damals war, als die Pioniergeister im Death Metal auf Namen wie POSSESSED, vor allem aber MORBID ANGEL hörten, DEATH die Verrohung zu ultimativen Extremen trieb und noch gar nicht daran zu denken war, dass sich die seinerzeit neue Szene ernsthaft vom Thrash Metal trennte? Nun, in diesem Fall lautet meine pesönliche Empfehlung "Spiral Crypts", das neue Album von DISEMBODIMENT, einer jungen Truppe aus dem kanadischen Quebec, die sich darauf verlegt hat, die späten 80er nicht nur gedanklich noch mal Revue passieren zu lassen, sondern grundsätzlich die Ursprünge noch mal neu zu beleben und Todesblei von der Pike auf zu zelebrieren.
Dafür lässt sich die Truppe auch ausreichend Zeit: Der Opener 'Morbid Infestation' wird von einem überlangen Intro angeführt, in dem die Band schon einige technische Kabinettstückchen hinlegt, bevor die ultimative Verrohung dann langsam aber sicher Gestalt annimmt. Und für diese geht DISEMBODIMENT umgehend in die Vollen: Dreckiger Sound, technisch blitzsaubere Kost, übelstes Gehacke und Vocals, bei denen sogar der junge Chris Barnes noch etwas hätte abschauen können, zieren die acht neuen Tracks. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, die Kanadier seien schon immer dagewesen.
Fakt ist jedoch, dass die Band sich erst vor fünf Jahren zusammengefunden hat. Seither konnte sie lediglich eine EP, hat den ganzen Fokus aber schließlich auf dieses Debütalbum geleg, das mit seinen schmutzigen Blasts allen die Tränen in die Augen treiben dürfte, die mit den oben genannten Acts aufgewachsen sind oder zumindest später eine Vorliebe entwickelt haben.
"Spiral Crypts" verbiegt sich nicht, passt sich nicht an, schaut auch lieber zurück als voraus, bedient sich aber letztlich bei den Besten. Noch einmal: Wer DEATH und die ersten beiden MORBID ANGEL-Platten gerne noch mal zum Frühstück verdaut, sollte sich gar nicht lange bitten lassen. Anno 2025 gibt es selten solch einen fiesen Blast wie auf dem Debüt von DISEMBODIMENT - und das sollten vor allem Old-School-Banger in aller Form genießen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes