DISHARMONIC ORCHESTRA - Ahead
Mehr über Disharmonic Orchestra
- Genre:
- Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 09.09.2002
- Plus One
- r.u.s.m.t.s.i.m.
- Supervision
- Nine9nine
- Grit Your Teeth
- Keep Falling Down
- Dual Peepholes
- If this is it, it isn't it, is it ?
- Idiosycrated
- The Love I Hate
- Pain Of Existence
- Mindshaver
- i.m.s.m.t.s.u.r.
Acht Jahre sind vergangen seit DISHARMONIC ORCHESTRA uns mit ihrem damaligen Werk "Pleasuredome" auf den Wecker gingen. Die ausgiebige Pause, die daraufhin folgte, ist nun in diesem unseren Jahre 2002 dem Ende geweiht.
Wohl niemand hat nach einer solch langen Zeit ernsthaft mehr mit einem Comeback gerechnet. Aber im letzten Jahr begannen Patrick Klopf (guitar, vocals)und Martin Messner (drums) wieder miteinander zu arbeiten, u.a. an einigen bis dato unveröffentlichten Songs, die erst nach 1994 entstanden sind. Im Januar 2002 gesellte sich Herwig Zamernik (bass, vocals) - der nebenbei noch in zwei anderen Bands tätig ist, nämlich bei NAKED LUNCH, sowie seinem Soloprojekt FUZZMAN - hinzu. Und schliesslich enterte man im April Zamerniks Studio.
"Ahead", so der Name ihres aktuellen Albums, knüpft dennoch genau dort an wo die Österreicher anno 1994 aufhörten. Weiterhin präsentieren DISHARMONIC ORCHESTRA innovativen musikalischen Sondermüll, der sich maximal nur als "Metal" im allgemeinen erkennen lässt. Die Zuordnung einer bestimmten Stilrichtung ist nicht möglich, da der Sound einfach zuviele unterschiedliche Musikstile beinhaltet.
Die ihnen eigene Disharmonie steht selbstverständlich nach wie vor an allererster Stelle!
Im Gegensatz zu vorhergehenden Alben scheint "Ahead" jedoch mehr Komplexität im Songwriting, wie auch in der Produktion genossen zu haben. (Nicht dass das einen Unterschied machen würde...)
Eine Spezialität von DISHARMONIC ORCHESTRA ist eine durch ständige Dissonanzen aufgebaute Spannung, die nur selten abgetragen wird. Mit zwei wirklich interessanten Instrumentalstücken setzt so die Musik auf einem relativ hohen Level ein. Dieses sinkt jedoch mit dem dritten Song rapide, denn ab nun beginnt der gesangliche Teil. Auf Dauer wirkt die Stimme von Klopf unheimlich nervig, da mehr Wert auf Aggressivität als auf irgendeine Form von Melodie gelegt wurde. Das wiederum ist ganz sicher nicht jedermanns Sache, insbesondere wenn der Eindruck entsteht, man wolle auf Teufel komm' raus so hip wie irgend möglich klingen.
Die Musik klingt im Großen und Ganzen stark nach Industrial und Hardcore, und beinhaltet eine Menge "moderner" elektronischer Elemente. Diese eletronischen Einflüsse sind alles andere als dezent und dominieren das komplette Album in einer Art und Weise, die es dem Hörer schwierig machen dieser Band seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu widmen.
Jegliche musikalische Botschaft wird somit (sofern überhaupt vorhanden) eliminiert.
Positiv anzumerken ist jedoch der musikalische Anspruch, der ab und zu zwischen den Zeilen durchschimmert. Komplexes Drumming, das auch vor abgefahrenen Rhythmen und Taktwechseln keinen Halt macht ist nur ein Beispiel dafür. Dagegen hält wiederum die Tatsache, dass ohne Synthesizer und andere elektronische Spielereien das Klangbild äußerst spartanisch erscheinen würde, und allein kaum einen Kuchen gewänne.
Für echte Fans ist trotzdem Menge auf "Ahead" zu finden, und es wird eine Weile brauchen bis sie wirklich alles entdeckt haben, was das Album so bietet.
Anspieltipps: Supervision, i.m.s.m.t.s.u.r
- Redakteur:
- Katrin Debes