DISMEMBER - Death Metal (Re-Release)
Mehr über Dismember
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 20.06.2005
- Of Fire
- Trendkiller
- Misanthropic
- Let The Napalm Rain
- Live For The Fear
- Stillborn Ways
- Killing Compassion
- Bred For War
- When Hatred Killed The Light
- Ceremonical Comedy
- Silent Are The Watchers
- Mistweaver
- Pagan Saviour (Bonus Track)
- Shadowlands (Bonus Track)
- Afterimage (Bonus Track)
- Shapeshifter (Bonus Track)
"Death Metal" - hätten DISMEMBER eigentlich ein deutlicheres Statement mit einem Albumtitel abgeben können? Nein, hätten sie nicht und haben sie auch nicht. Und der Name ist dementsprechend auch Programm und markiert gleichzeitig einen wichtigen Wendepunkt in der Karriere der Schweden. Dieses Album ist nämlich bis heute die letzte Produktion von DISMEMBER aus dem legendären Sunlight Studio und somit auch das letzte Album mit diesem geilen, rauen Sound, der Anfang bis Mitte der Neunziger in der gesamten Szene Maßstäbe setzte. Gleichzeitig wandten sich DISMEMBER aber auch wieder ein bisschen von den zuvor sehr breit gestreuten Melodien ab und konzentrierten sich von nun an wieder weitestgehend darauf, thrashig angehauchten Death Metal zu spielen. Das soll natürlich nicht heißen, dass man auf "Death Metal" keine melodiösen Noten mehr zu hören bekommt. Ganz im Gegenteil, mit 'Misanthropic' und 'Live For The Fear' hat man zwei der melodischsten Kompositionen des gesamten Katalogs am Start - aber im Vergleich zu "Massive Killing Capacity" geht es wieder einen Gang zurück.
Der Stellenwert des Albums ist dennoch ungewiss, denn wie gesagt, "Death Metal" stellte einen wichtigen Wendepunkt dar, denn von da an lief es bei DISMEMBER auch nicht mehr so rund. Live waren DISMEMBER zu Zeiten der Veröffentlichung zwar noch präsent, aber in den kommenden knapp zehn Jahren gab es dann lediglich noch zwei Veröffentlichungen, weshalb manche diese Scheibe als den Anfang eines schleichend vonstatten gehenden Endes betrachten. Nun, so weit möchte ich nicht gehen, denn sowohl "Death Metal" als auch die beiden Nachfolgescheiben sind echte Perlen dieser Musik und dürfen wie auch sämtliche Vorgänger in keiner gut sortierten Sammlung fehlen. Trotzdem, an die alten Sachen reichte "Death Metal" nicht mehr ganz heran. Die Band schien bei dieser Scheibe auf der Suche nach einem neuen Sound gewesen zu sein, konnte sich aber nicht so richtig entscheiden, ob man nun eher Richtung ENTOMBED gehen oder doch die Schiene "die härtere Version von Göteborg" fahren sollte. So hat man sich schließlich auf den Mittelweg geeinigt und von sämtlichen Inhalten des skandinavischen Death Metal etwas auf die Platte gepackt, sprich von melodiös über thrashig bis groovig. Der Vorteil: "Death Metal" ist sehr, sehr abwechslungsreich; der Nachteil: DISMEMBER hingen irgendwie in der Luft.
Weil die Scheibe aber mit 'Silent Are The Watchers', 'Stillborn Ways', 'Of Fire' und 'Misanthropic' einige echte Klassiker enthält, ist sie dennoch unumgänglich und wird schlussendlich auch ihrem verheißungsvollen Titel gerecht. Als Einstiegsdroge in Sachen DISMEMBER würde ich sie aber trotzdem nicht ans Herz legen - haben muss man sie aber!
Der Re-Release von "Death Metal" ist ziemlich fett und bietet meiner Meinung nach von allen Neuauflagend das beste Bonusmaterial. Neben dem extrem geilen AUTOPSY-Cover 'Pagan Savior' gefallen vor allem das melodische 'Shadowlands' und das wunderbar stampfende 'Afterimage'. 'Shapeshifter' steht dem aber auch in gar nichts nach und wirft einmal mehr die Frage auf, warum diese Songs nie auf die regulären Releases gekommen sind. Daher ist für Nichtbesitzer auch nur zu empfehlen, sich für die neue, remasterte Version zu entscheiden. Denn merke, hier heißt neuer Sound nicht gleich Verlust des Feelings, und gegen starkes Bonusmaterial und eine nette Aufmachung dürfte ja ebenfalls keiner was haben. Lange genug geredet - kaufen!
Anspieltipps: Of Fire, Misanthropic, When Hatred Killed The Light, Silent Are The Watchers
- Redakteur:
- Björn Backes