DISMEMBER - Dismember
Mehr über Dismember
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain / Soulfood Music
- Release:
- 18.02.2008
- Death Conquers All
- Europa Burns
- Under A Bloodred Sky
- The Hills Have Eyes
- Legion
- Tide Of Blood
- Combat Fatigue
- No Honor In Death
- To End It All
- Dark Depths
- Black Inn
Im Vorfeld des neuen DISMEMBER-Albums wurden unzählige Spekulationen über die weitere Entwicklung der Band angestellt. Schließlich galt es für das Urgestein des schwedischen Death Metals den Ausstieg von Drummer, Sprachrohr und Ideengeber Fred Estby zu kompensieren, der nach zwei Dekaden in der Band das Handtuch warf, um sich fortan verstärkt seiner Familie zu widmen.
Erwartungsgemäß jedoch haben sich Front-Bär Matti Kärki und seine Kollegen jedoch ziemlich schnell von diesem Schock erholt. In Person von Thomas Daun wurde in Windeseile ein neuer Felldrescher verpflichtet, der seinem großen Vorgänger spieltechnisch in nichts nachsteht. Bleibt also die Frage nach den kompositorischen Einbußen, die der Fortgang des einflussreichen Trommlers möglicherweise mit sich gebracht hat. Wenn überhaupt...
Allerdings strafen DISMEMBER auch diesbezüglich alle Skeptiker Lügen. Auf dem selbst betitelten, nunmehr bereits 16. offiziellen Release zocken sich die Nordmänner einmal mehr durch elf äußerst räudige Todesblei-Attacken, deren Intensität nicht mehr oder minder packend ist als noch auf den letzten, durchaus respektablen Bandalben. Um diesem Umstand auch entsprechend Ausdruck zu verleihen, hat die Band das Härtelevel gleich noch einmal um ein paar Prozentpunkte nach oben geschraubt und sich sowohl tempo- als auch rifftechnisch ein Stück weit in die Thrash-Ecke entwickelt. Rasanter Stoff wie 'The Hills Have Eyes' und 'Tide Of Blood' sind lediglich wegen der Vocals noch im Schwedentod beheimatet, bedienen sich ansonsten jedoch einiger stilübergreifender Elemente, die sich im ziemlich rohen Sound von "Dismember" überzeugend etablieren.
Derweil hat man sich vom melodischen Unterbau einstiger Tage vorerst verabschiedet. Im starken Opener 'Death Conquers All' und vor allem im doppelläufigen 'Under A Bloodred Sky' kramt man noch einmal bewährte NWoBHM-Nuancen hervor, lässt sie aber insgesamt recht deutlich im Hintergrund versauern. Diese deutliche Kehrtwende ist gleichermaßen auch ein klares Statement gegen die immer krassere Abkehr von schwedischen Death-Metal-Traditionen, denen DISMEMBER hingegen auch im vermeintlichen Karriere-Herbst immer noch streng verhaftet sind - ohne dabei musikalisch in irgendeiner Form rückständig zu klingen!
Aus eben diesen Gründen ist auch der mit Spannung erwartete neue Longplayer der fünf wackeren Schweden ein weiteres Highlight einer musikalisch wie erfolgstechnisch beispiellosen Szene-Karriere geworden. Wohl keine andere Band im schwedischen Death Metal kombiniert Stiltreue jederzeit mit konstant hochwertigem Songwriting wie es DISMEMBER nun schon seit zwei Dekaden tun. "Dismember" macht da wider aller Skepsis keine Ausnahme!
Anspieltipps: Death Conquers All, Under A Bloodred Sky, The Hills have Eyes, Black Inn
- Redakteur:
- Björn Backes