DISMEMBER - Hate Campaign (Re-Release)
Mehr über Dismember
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 27.06.2005
- Suicidal Revelations
- Questionable Ethics
- Beyond Good & Evil
- Retaliate
- Enslaved Of Bitterness
- Mutual Animosity
- Patrol 17
- Thanatology
- Bleeding Over
- In Death's Cold Embrace
- Hate Campaign
- Live To Hate (Bonus Track)
- Unhealing Scars (Bonus Track)
Für meinen Geschmack ist "Hate Campaign", das für eine längere Zeit letzte Album von DISMEMBER, sehr stark unterbewertet. Klar, nach dem Meisterwerk "Death Metal" hatten die Schweden es enorm schwer, den verdammt hohen Standard zu halten, doch meiner Meinung nach ist ihnen das auch mit "Hate Campaign" gelungen. Die im Original 2000 veröffentlichte Platte ist vom Feeling her ziemlich punkig und daher auch noch eine Spur rauer als die übrigen, eh schon basisch angelegten Releases von DISMEMBER. Die Gitarren kommen noch ein wenig verzerrter daher, die Riffs sind teilweise arg thrashig und das raue Organ von Matti Kärki kommt auch noch besser und vor allem bösartiger zur Geltung.
Und die Songs? Tja, da gibt es auch absolut nichts zu meckern. DISMEMBER haben auf dieser Scheibe von allem etwas dabei. Mit einem derart coolen Groove-Monster wie 'Beyond Good & Evil' oder einer treibenden Oldschool-Nummer wie 'Bleeding Over' hatte man ENTOMBED zu dieser Zeit mehr als nur eine Nase voraus. Den derzeit schwächelnden Göteborg-Bands zeigte man mit dem vielleicht besten DISMEMBER-Track aller Zeiten, 'Patrol 17', was eine Harke bzw. melodischer Death Metal ist, und mit Midtempo-Stücken wie 'In Death's Cold Embrace' oder flotteren Sachen wie 'Suicidal Revelations' blieb man der eigenen Linie treu. Warum also ist "Hate Campaign" für viele das schwächste DISMEMBER-Album bisher? Ich kann es absolut nicht nachvollziehen.
Aus diesem Grunde kann ich auch nur appelieren, sich selber von dieser Scheibe ein Bild zu machen, und dann natürlich am besten direkt vom Re-Release, der dieser Tage über Regain Records erscheint. Neben einem wirklich fein aufgemachten Digipak mit zahlreichen Fotos von den Aufnahme-Sesions und einem prima remasterten Sound finden sich hier nämlich noch zwei Bonustracks, die es durchaus mit den Stücken von "Hate Campaign" aufnehmen können. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um Reste von den Aufnahmen zu dieser Scheibe, sondern um zwei später aufgenommene Stücke, die in den "Das Boot"-Studios 2000 entstanden sind. 'Live To Hate', die erste Nummer, ist ziemlich groovig und versprüht dazu ein gewisses Oldschool-Flair. Ziemlich coole Sache! 'Unhealing Scars' hingegen ist eine fast reine Thrash-Komposition mit einzelnen Melodieeinsätzen, die auch gut auf die ersten Alben gepasst hätte. Ebenfalls gelungen.
Insofern bestehen spätestens jetzt keine Zweifel mehr: Als Death-Metal-Anhänger sollte man auf die teils recht durchschnittlichen Kritiken erst mal nix geben und sich dieses Album zulegen. Viel rauer und basischer kann Death Metal kaum gespielt werden.
Anspieltipps: Beyond Good & Evil, Enslaved Of Bitterness, Patrol 17, Unhealing Scars
- Redakteur:
- Björn Backes