DISMEMBER - Where Ironcrosses Grow
Mehr über Dismember
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Karmageddon/ Soulfood
- Release:
- 15.03.2004
- Where Ironcrosses Grow
- Forged With Hate
- Me-God
- Tragedy Of The Faithful
- Chasing The Serpent
- Where Angels Fear To Tread
- Sword Of Light
- As The Coins Upon Your Eyes
- Children Of The Cross
- As I Pull The Trigger
Zigmal angekündigt, zigmal verschoben, jetzt ist sie endlich da, die neue CD von DISMEMBER. Und im Gegensatz zu ENTOMBED (mittlerweile in musikalisch anderen Gefilden unterwegs), GRAVE (die Reunion war verzichtbar) oder UNLEASHED (die RUNNING WILD des Death Metal) halten die Jungs um Drummer Fred Estby und Sänger Matti Kärki unbeirrbar die Fahne des Schweden Death Metal hoch.
Das letzte Album "Hate Campaign" bot wie immer hochklassigen Stoff und auch "Where Ironcrosses Grow" ist da keinen Deut schlechter. Doch, halt, etwas stört mich doch: die Produktion. Obwohl Fred Estby das Album produziert hat, klingt das alles etwas zu verwaschen, etwas zu drucklos. Mag als Reminiszenz an die guten, alten Tage cool rüberkommen, etwas mehr Power hätte es im Jahre 2004 aber durchaus sein können. Aber egal, der typisch röhrende Gitarrensound entschädigt dafür für alles.
Das können halt nur DISMEMBER, diesen Sound so rüberzubringen, als hätten wir wieder 1991. Songtechnisch hingegen gibt es keine Neuerungen. Der Opener und Titeltrack ist zweieinhalb Minuten nur straight und schnell abgehend, halt Oldschool-Schwedendeath, wie er sein sollte. 'Forged With Hate' schlägt dann genau in die gleiche Kerbe, nur dass der Song noch von einem coolen melodischen Solo veredelt wird. Das klingt aber weder kitschig noch nach Power Metal, sondern passt einfach perfekt zum Song. Ein nettes Stilmittel, das auch bei 'Chasing The Serpent' und 'Sword Of Light' zum Einsatz kommt.
Ersterer Track bewegt sich zum Anfang eher in doomigen bzw. Midtempogefilden, wobei die Schweden auch hier überzeugen. Bei 'Children Of The Cross' treten DISMEMBER dann richtig auf die Bremse, schleppende Riffs und ein fast schon doomiges Feeling bestimmen den Charakter des Songs. Kommt etwas überraschend, aber gut.
Noch besser ist allerdings 'Where Angels Fear To Tread', wo die Riffs einen nur so überrollen, dazu nett garniert mit Kriegssamples. Das eben schon erwähnte 'Sword Of Light' kann neben seinem Solo vor allem mit seiner Eingängigkeit beeindrucken. Aber keine Bange, trotz aller Doom- oder Melodieanklänge wird meistens schnell und gradlinig nach vorne gespielt, Angriff ist halt immer noch die beste Verteidigung.
Insofern ist das neue DISMEMBER-Album "Where Ironcrosses Grow" wie das Wiedersehen mit alten Bekannten. So schön wie damals wird es wohl nicht mehr werden, aber man freut sich doch. Astreiner Death Metal in bester schwedischer Tradition wird hier geboten, was Fans des Genres ein seliges Lächeln aufs Gesicht zaubern wird.
Dem großen Rest wird das hier wie purer Anachronismus erscheinen, reif für das nächste Altersheim, ich hingegen freue mich über ein Lebenszeichen einer richtig sympathischen Band, die einfach nur das macht, was sie kann und das immer noch richtig gut!
Anspieltipps: Forged With Hate, Where Angels Fear To Tread, Sword Of Light
- Redakteur:
- Herbert Chwalek