DISRUPT - Unrest
Mehr über Disrupt
- Genre:
- Crust-Core
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 13.04.2007
- Domestic Prison
- Mass Graves
- Complaint
- A Life's A Life
- Pay For...
- Unrest
- Reality Distortion
- Down My Throat
- Tortured In Eternity
- Religion Is A Fraud
- We Stand Corrected
- Faction Disaster
- Human Garbage
- Without Sincerity
- Neglected
- Same Old Shit
- For What?
- Squandered
- Mindlock
- Green To Grey
- Critics
- Dog Eat Dog
- Deprived
- Give It Back
- Victims Of Tradition
- Exorbitant Prices Must Diminish
- Smash Division
- Lack Of Intelligence
- No Values
- Solidarity
Trotz ihrer vergleichsweise kurzen Existenz hat die Bostoner Crust-Core-Rumpeltruppe DISRUPT in der Szene einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihr Debüt und bis heute einziges Album "Unrest" gilt in Szenekreisen als legendär und wird nicht bloß unter Insidern hoch gehandelt. Relapse Records haben daher auch die Zeichen der Zeit erkannt und den Genre-Klassiker neu aufgelegt. Vielen Dank, kann man da nur sagen!
Das besondere Merkmal des 30 Songs umfassenden Silberlings ist sicherlich die verrohte Energie, DISRUPT poltern kompromisslos, aber hörbar mit Spaß an der Sache durch ihre Memoiren und orientieren sich dabei verstärkt an Gruppen wie DISCHARGE und S.O.D.. Konkreter gesagt: Die Band pflegt einen punkigen Crossover aus Hardcore und Grind-Facetten und weicht von der daraus resultierenden, kombinierten Marschrichtung auch nicht mehr ab. Problematisch ist lediglich, dass die Band sich kaum um Abwechslung bemüht, die Songs sind meist in einem einheitlichen Tempo gehalten, wohingegen die Riffs auch kaum voneinander zu unterscheiden sind. Es wird ohne Unterlass gegroovt und gerumpelt und jegliche sich bietende Gelegenheit zur Innovation konsequent missachtet. Damit mögen Puristen zwar jetzt weniger Probleme haben als kritische Analytiker, doch wenn es einen Wermutstropfen auf "Unrest" gibt, dann die etwas eingesteifte, kaum vorhandene Flexibilität im Hinblick aufs Songwriting. Auch das mag in diesem Bereich der extremen Musik kein Novum sein, fällt aber gerade bei einer Masse von 30 Songs noch einmal gesondert auf.
Dennoch bleibt die Scheibe über weite Strecken unantastbar, weil das aggressive Gerumpel sich flugs in den Magen fräst, dort mit sattem Old-School-Anstrich und 80er–Sound beinahe ausschließlich wohlwollende bis begeisterte Eindrücke hinterlässt und somit auch Stück für Stück eindrucksvoll belegt, dass ein Neurelease dieses rauen Crust-Kompagnons zwingend erforderlich war. Sieht man mal auf einige kleine Schönheitsfehler beim rauen Sound sowie im Hinblick auf den Mangel an frischen Ideen ab, kann man den Klassiker-Status dieses Debüts im Schlussresümee nur mehrfach unterstreichen. Crust-Maniacs mit Hang zum Old-School-Thrash sollten sich "Unrest" folgerichtig auch nicht entgehen lassen.
Anspieltipps: We Stand Corrected, A Life's A Life, Lack Of Intelligence, Victims Of Tradition
- Redakteur:
- Björn Backes