DISRUPTED - Stinking Death
Mehr über Disrupted
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Trust No One Recordings
- Release:
- 24.01.2025
- Choke On The Cross
- Coffin Breath
- True Death
- A Grave Ablaze
- Vile Impalement
- Necromantic Breeding
- Funeral Vomit
- Deflesh The Dead
- Spew
- Graveyard Torment
Elchtod wie er leibt und lebt!
Schweden Anfang der 90er: Der skandinavische Part der Death-Metal-Szene erhebt sich mit einigen legendären Werken, eine punkige Note hält Einzug in das brachiale Geballer, und mittendrin Bands wie ENTOMBED, GRAVE und... nun, nicht DISRUPTED. Es würde sich allerdings schöner lesen, wenn die schwedischen Krawallbrüder in dieser elitären Auflistung ebenfalls Platz finden würden, schließlich ist auch der Sound ihres dritten Silberlings ganz stark an die Highlights der damaligen Hochphase angelehnt - auch wenn "Stinking Death" auf Dauer vielleicht ein bisschen einförmig komponiert sein mag.
Doch der unverwechselbare Elchtod-Groove, wie ihn vor allem auch DISMEMBER später geprägt hat, diese dreckige Komponente, wie sie Petrov und Co. damals ans Äußerste getrieben haben, und zuletzt auch der unwiderstehliche Drive früherer CARNAGE-Veröffentlichungen, all das kann man in weiten Teilen dieses zehn Songs starken Releases wiederfinden. Wer nun auch noch die Frühphase von THE CROWN aka CROWN OF THORNS zu den Highlights jenes Jahrzehnts zählt und ein bisschen Rock & Roll im schmutzigen Sound stets willkommen heißt, kann an dieser Stelle eigentlich nicht viel verkehrt machen, zumal das Uptempo-Gebolze von DISRUPTED in den meisten Fällen genau in diese Kerbe schlägt.
Was fehlt also? Eigenständigkeit? Ja, womöglich ist dies ein Kritikpunkt, der hier aber nicht allzu schwer wiegt. Abwechslung? Ja, auch hier darf man sicherlich einschreiten und vorwerfen, dass "Stinking Death" eine nicht sonderlich bewegliche Rezeptur verfolgt. Aber auch das ist angesichts toller Nummern wie 'A Grave Ablaze' und 'Necromantic Breeding' kein Stimmungskiller. Etwas mehr Energie in der Performance? Nun, die Schweden sind kein Highspeed-Act, der kompromisslos zur Sache geht, aber an der entsprechenden Power mangelt es dem neuen Album sicherlich nicht. Im Gegenteil: Hier weiß sich DISRUPTED im Vergleich zu den vorangegangenen Scheiben noch mal zu steigern und hält die Temperatur stets am Siedepunkt.
Insofern ist jegliche Form von Gemecker eigentlich auch nur dem Abgleich mit den großen Namen der Szene geschuldet, an die DISRUPTED zwar nicht immer heranreicht, aber dennoch sehr häufig. "Stinking Death" ist ein urtypischer Elchtod-Abriss mit allen wichtigen Inhaltsstoffen. Da die meisten Helden früherer Tage das Studio aktuell nur noch aus der Erinnerung kennen, ist eine Platte wie diese mal wieder Balsam für die todesmetallische Seele!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes