DISSONA - Dreadfully Distinct (EP)
Mehr über Dissona
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenverlag / Earache
- Release:
- 10.11.2023
- The Prodigal Son
- Renaissance
- Skinjob
Das ist ein sehr weites Feld.
Die neueste Veröffentlichung des Prog-Metal-Quartetts DISSONA aus Chicago ist die EP "Dreadfully Distinct". Sie ist eine Konzeptscheibe, auf der jedes Stück von einer Figur der "Blade Runner"-Geschichte handelt. Die Gruppe hat sich unterschiedliche Charaktere des Stoffes ausgesucht und dementsprechend auch die drei Tracks musikalisch unterschiedlich gestaltet. Einen recht großen, teilweise dominanten Anteil an der Musik haben Tasteninstrumente, obwohl bei keinem Bandmitglied Keyboards als Instrument angegeben werden. Ob die Tasten von den Jungs von DISSONA als Zweitinstrument gespielt wurden oder ein Gastmusiker verpflichtet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Das erste Stück 'The Prodigal Son' ist dem Replikanten Roy Batty gewidmet. Gitarren und verschiedene Tasteninstrumente wechseln sich in der Führungsrolle ab, und der Sänger steigt mit überraschend bärbeißiger Stimme ein. Bemerkenswert ist das Schlagzeug, das ständig die Rhythmen ändert, aber das Stück dennoch passgenau begleitet. In 'Renaissance' geht es um den Replikantenjäger Rick Deckard. Die Nummer kommt schon etwas härter und gitarrenlastiger daher. Die zumeist eingängigen Melodien von Hauptstimmen und Chören rücken das Stück ein wenig in Richtung Power Metal, wobei die instrumentalen Parts weiterhin Frickel-Prog bieten, wozu wieder das Drumkit einen beachtlichen Beitrag leistet. Die Geduld des Freundes metallischer Musik fordert schließlich 'Skinjob' über Officer K aus der Fortsetzung "Blade Runner 2049" heraus. Außer dem Sänger ist hier nur Elektronik zu hören. In den besseren Momenten klingt das in etwa, als würde DEPECHE MODE einen Metalsänger begleiten, in den schlechteren hört sich das schon unappetitlich nach Techno an.
DISSONA hat mit den ersten beiden Titeln von "Dreadfully Distinct" eine originelle Mischung aus Prog, Power Metal und Tasten zu bieten. Track drei ist auf jeden Fall gewagt. Auf einem Album mit etwa zehn Musikstücken lässt sich ein derartiger stilistischer Sprung leichter unterbringen, aber auf einer Drei-Track-EP kann das den Bogen überspannen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser