DISTANCE - I
Mehr über Distance
- Genre:
- Modern Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 10.11.2014
- Fragments
- Open Wound
- Chemical Trails
- Too Late
- Conception
- Process Of Self-Destruction
- Seeker Of Truth
- Outreach
Modern, komplex, mit Luft nach oben.
Die spanische Band DISTANCE hat ihr Debütalbum schlicht "I" betitelt, was aber wohl, neben dem Bandnamen, das einzig wirklich einfache oder schlichte an der Truppe ist. Denn geboten wird uns hier recht anspruchsvoller, manch einer mag auch progressiv sagen, moderner Metal, der sich mit oppulenten Arrangements irgendwo zwischen Thrash, Melodic Death und dem Metalcore entwachsenen amerikanischen Bands der Marke KILLSWITCH ENGAGE verorten lässt. Harte, thrashige Riffs, aggressiver und melodischer Gesang im Wechsel, ein freizügiger Umgang mit Synthesizern und Elektronik, all diese Elemente charakterisieren den Sound von DISTANCE und werden hier in einem passenden Sound und auf einem Niveau präsentiert, die für ein Debüt mehr as gut sind.
Hier ist eine Band am Werk, die weiß, wie sie klingen will und das auch umsetzen kann. Natürlich sind die Einflüsse und Vorbilder der Band klar hörbar. So tendiert man im Melodic Death Metal mehr in Richtung SOILWORK als IN FLAMES und der großzügige Synthesizer-Einsatz lässt immer wieder Erinnerungen an selige "Natural Born Chaos"-Tage wach werden. Anderenorts sind dann wieder die vertrackten Rhythmen moderner Thrash- und Metalcore-Bands zu hören, verbunden mit einem sehr modernen Soundbild.
Kurz und gut, "I" ist eine sehr zeitgemäße Platte geworden. Doch hinter all der professionellen Attitüde, der technischen Beschlagenheit der Akteure und der gelungenen Umsetzung geht den meisten Songs etwas die Eingängigkeit verloren, die z.B. SOILWORK immer auszeichnete und so laufen einige der schön gesungenen melodischen Passagen einfach ins Leere, lassen den Hörer mit einem Achselzucken zurück und verhindern, dass die Songs ihr volles Potential erreichen. Davon abgesehen tritt mit DISTANCE ein Newcomer auf die Bühne moderner Prog-Klänge, der mit "vielversprechend" mehr als gut umschrieben ist. Genrefans sollten also dringend einmal hineinhören, hier könnten sie eine kommende Lieblingsband entdecken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst