DISTANCE CALL - Distance Call
Distance Call
Mehr über Distance Call
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sound Guerilla (DA Music)
- Release:
- 07.10.2011
- Intro
- Ray Of Light
- Bricks
- Gambling
- Wings Of Love
- Set Me On Fire
- Prisoner Of The Past
- Paradise
- First Kiss
- Thunderstorm
- Way To Your Heart
- Rock The Night
30.09.2011 | 14:26
Frauen an die Macht
Ich bin wirklich erstaunt. Female-Fronted Hardrock habe ich bisher immer belächelt. Ich hatte das Vorurteil, dass eine weibliche Sirene am Mikro, dem zum Teil etwas angestaubten Genre ein wenig Publicity einbringen soll und dass das Talent der Damen eher eine untergeordnete Rolle spielt. DISTANCE CALL belehren mich aber eindeutig eines Besseren. Ihre Frontfrau Korry Schadwell versteht es nämlich, die Räudigkeit und Derbheit des Rock'n'Roll in sich zu vereinen. Gleich der erste Titel 'Ray Of Light' ist ein richtiger Killersong und prescht wie DOKKEN in ihren härteren Momenten davon. Der Beat ist treibend und der Chorus ist catchy. Da möchte man direkt aufspringen und mit der Birne wackeln. Aber das ist nicht allein dem Gesang zu zuschreiben, sondern auch der Verdienst der großartigen Gitarrenarbeit und der Produktion. Auch der folgende Track 'Bricks' haut in die selbe Kerbe und überzeugt auf ganzer Linie. Geboten wird wunderbarer Hardrock wie ich ihn lange nicht gehört habe: viel Melodie, ohrwurmtaugliche Refrains und gut-durchdachte Riffs.
Im weiteren Verlauf wird es dann etwas midtempo-lastiger (zum Beispiel bei 'Gambling') und trotzdem kein bisschen langweiliger. Die Instrumente wummern wuchtig und Korry beweist, dass sie in allen stimmlichen Bereichen zu Hause ist. Mal gefühlvoll, mal rotzig und deftig zeigt sie vielen männlichen Gesangskollegen, wo der Hammer hängt.
Vom Gesamtsound her schwankt das Werk stets zwischen knackigem Heavy Metal der alten Schule ('Paradise') und entspanntem Blues-Rock ('Prisoner Of The Past'). So kann man auch jeden Song auf dieser Platte klar von einander abgrenzen und selbst bei nur beiläufigem Hören verkommt das dargebotene Songmaterial nicht zu einem platten Soundbrei.
Vom Gesamtsound her schwankt das Werk stets zwischen knackigem Heavy Metal der alten Schule ('Paradise') und entspanntem Blues-Rock ('Prisoner Of The Past'). So kann man auch jeden Song auf dieser Platte klar von einander abgrenzen und selbst bei nur beiläufigem Hören verkommt das dargebotene Songmaterial nicht zu einem platten Soundbrei.
Viel Charakter und Seele wohnt den Liedern inne, was man jede Sekunde heraushören kann. Die 13 Tracks stehen gleichberechtigt nebeneinander und Füllmaterial ist keines ausmachen.
Natürlich sind die Texte voller Rock-Klischees und handeln von Liebe, teuflischen Glücksspielen, Blitz und Donner. Aber mal ehrlich, so muss das bei ehrlichem Hardrock auch sein. Im Gegenzug will ja auch niemand MAYHEM über Hoppel-Hasen und Bambi singen hören.
So geht auch die etwas kitschige aber ebenso starke Ballade 'First Kiss' in Ordnung, die das letzte Drittel der Scheibe einläutet. Im letzten Akt der Platte bleiben sich DISTANCE CALL auch zu 100% treu und präsentieren süchtig-machenden Midtempo-Hardrock, der zu gefallen weiß.
So geht auch die etwas kitschige aber ebenso starke Ballade 'First Kiss' in Ordnung, die das letzte Drittel der Scheibe einläutet. Im letzten Akt der Platte bleiben sich DISTANCE CALL auch zu 100% treu und präsentieren süchtig-machenden Midtempo-Hardrock, der zu gefallen weiß.
Es könnten zwar auch gerne mal ein bis zwei mehr schnelle Nummern im Stile des Openers oder des Rausschmeißers 'Rock The Night' vorhanden sein und auch die Gitarren sollten sich häufiger mal von ihrer martialischen Seite zeigen, aber insgesamt ist das selbst-betitelte Album von DISTANCE CALL eine sehr gute Scheibe geworden. Fans von DOKKEN oder auch LOUDNESS werden hier genauso auf ihre Kosten kommen wie Befürworter von DORO und GOTTHARD. Alles in allem wird kein Hardrock-Fan mit diesem Werk unzufrieden sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner