DISTILLATOR - Revolutionary Cells
Mehr über Distillator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Empire Records
- Release:
- 10.02.2015
- Guerrilla Insurgency
- Saturation Bombing
- Shiver In Fear
- Distinct Or Extinct
- Revolutionary Cells
- Bloody Assault
- Suicidal
- Death Strip
- Sacred Indoctrination
Ohne viel Klimbim...
Retro-Thrash ist seit Jahren sehr hoch im Kurs und erfreut sich großer Beliebtheit. Das, was im Ruhrgebiet und in der Bay Area in den 1980er Jahren anfing, wird seit geraumer Zeit durch Bands rund um den Globus, wie beispielsweise PESSIMIST, CHRONOSPHERE, WOSLOM, PREMATORY oder CRISIX, kongenial fortgesetzt. Fieses Riffing, kompromisslose Härte, gnadenloses Tempo standen schon vor 25 bis 30 Jahren an der Tagesordnung und haben anscheinend nichts an Attraktivität verloren. Nun reihen sich auch unsere niederländischen Thrash-Jünglinge von DISTILLATOR in diese illustre Reihe ein und haben mit "Revolutionary Cells" ein Debütalbum am Start, das speziell Freunden damaliger SODOM- und DESTRUCTION-Klänge sehr viel Freude machen dürfte.
Das liegt zum einen an Frontschreihals Laurence H., der sich wie eine äußerst giftige Schmier-/Angelripper-Mixtur die Seele aus dem Leib keift. Er ist es doch, der dem Debüt des Enschede-Trios sehr viel Ausdruck verleiht. Zum anderen liegt es an der Art, wie Songs wie das Anfangstrio 'Guerilla Insurgency'/'Saturation Bombing'/'Shiver In Fear' dargestellt werden. Sie sind wütend, hungrig und wollen auf Teufel komm' raus thrashen. Doch auch im etwas gediegenderen, aber nicht minder rustikalen Tempo macht die erst 2013 gegründete Combo eine sehr gute Figur. Insbesondere das 'Distinct Or Extinct' mit höllischem Mittelteil und das leicht vertrackte 'Bloody Assault' schaffen es, sich binnen kurzer Zeit tief ins Mark einzubrennen und dort ihr Unwesen zu treiben. Der Thrash-Reigen macht Spaß, lässt sämtliche Matten kreisen und eröffnet Circlepits am laufenden Band. DISTILLATOR setzt Wut, Verzweiflung und Ärger sehr passend und vor allem abwechslungsreich um, knüppelt also nicht über die gesamte Albumlänge nach vorne, sondern gibt auch kleinen Verschnaufspausen ausreichend Platz, um anschließend noch mehr Fahrt aufzunehmen. Die leicht erdige, aber durchaus zeitgemäße Produktion und das obligatorisch quietschbunte Gewalt-Comic-Artwork setzen dem Gesamteindruck die Krone auf.
Was soll ich sagen? Wenn Europa noch weitere Bands wie DISTILLATOR oder dergleichen aus dem Boden stampft, braucht man sich definitiv keine Sorgen zu machen, dass der allseits beliebte Thrash Metal irgendwann zum Erliegen kommt. Nach "Revolutionary Cells" werden wir definitiv noch einiges von DISTILLATOR hören, so viel ist jedenfalls sicher. Aber auch hierzulande wächst und gedeiht das junge Riff-Gemüse, doch das ist wiederum eine andere Geschichte...
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp