DISTORTED PERFECTION - Distorted Perfection
Mehr über Distorted Perfection
- Genre:
- Alternativ Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Release:
- 28.01.2011
- Beyond The Horizon
- Prejudice
- Unfairness
- Circus
- Meaning Of Life
- Loveless
- While Lives Break Away
- Fucking Life
- Distorted Overture
- Bad Mood
- We Are
- Nightmare
- Biggest Enemy
- Last Breath
Alternative Rock aus Bayern, der nicht richtig aus dem Quark kommen möchte. Die Welt ist noch zu groß.
DISTORTED PERFECTION kommen aus Bayern und präsentieren uns mit ihrem selbst betitelten Erstlingswerk ein Alternative-Rock-Album, das jedoch leider erhebliche kompositorische Mängel aufweist und kaum über das Niveau einer Schülerband herauskommt. Melancholische Elemente möchte man anbieten, eine musikalische Nische soll man bereits gefunden haben und für die Vereinigung von Gegensätzen stehen. Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus, denn das Quartett schafft es zu keiner Zeit, auch nur annähernd ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Die knapp fünfzig Minuten laufen ereignisarm, flach und ohne größere Überraschungen am Hörer vorbei. Die Musik basiert größtenteils auf Achteln, die ein punkiges Flair verursachen und mit fortlaufender Spielzeit enorm langweilig werden. Gitarristin und Sängerin Ursula verzichtet auf markante Riffs und beschränkt sich maximal auf einfache Melodiesoli, an deren Ausführung man aber noch kräftig arbeiten muss. Insgesamt ist das auch sehr holprig, was vor allem an der handwerklichen Umsetzung liegt. Da hätten die drei Jungs und das Mädel beim Einspielen schon ein bisschen genauer sein müssen. Kompositorisch sollte man in Zukunft vielleicht besser darauf achten, nicht immer alle Instrumente gleichförmig zu phrasieren und zu betonen, sondern auch mal für gegenläufige Harmonien zu sorgen. Den Songs fehlen einfach Tiefe, Traurigkeit, Zerbrechlichkeit und der Ausbruch in farbenfrohe Zweistimmigkeiten, die dieses Genre irgendwie definieren. Neben dem Filmmusikeinstieg 'Beyond The Horizon' und dem Pianoinstrumental 'Distorted Overture' kann einzig noch die Ballade 'While Lives Break Away' ansatzweise überzeugen, die von der Atmosphäre und Melodieführung ein wenig an DREAM THEATER erinnert.
Gesanglich besitzt Ursula Jositz ein nettes Organ, welches sie jedoch allzu unspektakulär und emotionslos einsetzt. Da fehlt es an Attitüde und Entschlossenheit. Die Farbe der Stimme wechselt kaum, sodass schnell Sättigung beim geneigten Zuhörer eintritt. Die sparsam eingesetzten Wutausbrüche und Growls der Marke Angela Gossow sind dagegen unerwartet und schreien förmlich nach mehr Freiraum. Leider passt dieser Gesangsstil nicht recht zum Rest der Musik, so dass Songs wie 'Bad Mood' oder das aggressive 'We Are' zwar aufhorchen lassen, im Gesamtkontext jedoch mit untergehen.
Das Demo "Distorted Perfection" sollte eben auch als solches gesehen und nicht an den monatlichen Plattenfirmenveröffentlichungen gemessen werden. Trotzdem müssen sich die Erdinger ziemlich strecken und vor allem intensiv an sich arbeiten, um in den nächsten Jahren vielleicht auch mal über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen sorgen zu können.
Anspieltipps: While Lives Break Away, Bad Mood
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Chris Staubach