DISTRESS - Others
Mehr über Distress
- Genre:
- Death/Progressive/Doom
- Label:
- Manitou Music/Thundering
- Release:
- 06.07.2007
- Ignorant Years
- Revealed To Men
- Herm-Aphrodite Bells
- The Brave Matters
- Measured
- Otherness Proved
- Self To Shreds
- The Fog
- Odyssey Of Fools
- Captive
Die französische Band DISTRESS spielt durchaus interessante Mucke, die Elemente des Black Metals, des Progressive Metals und des Dooms verarbeitet. Auch eine kleine Prise Gothic ist dabei. "Others" ist bereits das dritte Langeisen von DISTRESS.
Der Eröffnungstitel 'Ignorant Years' klingt durchaus abwechslungsreich und progressiv. Stilistisch gehen DISTRESS hier in diesem midtempo-lastigen Track Richtung OPETH vor. Der Gesang kling manchmal klar, und ist oft auch growlig rau. Stellenweise erinnert der Gesang auch ein wenig an Shagrath von DIMMU BORGIR. Eine durchaus angsprechende Komposition mit geradezu epischem Ausmaß (neuneinhalb Minuten Länge!). Bei 'The Brave Matters' und auch 'Otherness Proved' wird teilweise ein schnelleres Tempo gefahren und die Franzosen gehen gelegentlich angenehm straight zu Werke. Irgendwie ein gelungener Mix von sehr melodischen Black-Metal-Elementen (Growls und teilweise Riffing) und einer verspielten durchaus progressiven Seite (Melodieführung und cleaner Gesang). Nicht übel.
Etwas traurig und verträumt lassen DISTRESS 'Measured' wirken. Gefühlvoll gezupfte Gitarren, die spielerisch hervorragend dargeboten werden und sanfter Gesang laden zum Träumen und Entspannen bei Kerzenschein ein. E-Gitarren gibt es auch zu hören. Das nur dreiminütige 'The Fog' ist ein gefühlvoller Akustikgitarrentitel mit ruhigem Gesang geworden. Überhaupt sind die Einschübe an der akustischen Sechssaitigen auf 'Others' durchgehend gelungen und zeugen von tadellosem instrumentalem Können der Band. Mit dem über zehnminütigen 'Self To Shreds' fahren DISTRESS vielleicht die insgesamt vielschichtigste Komposition auf, die wiederum an OPETH erinnert. Es fällt nicht leicht, diesen Titel am Stück zu hören. Nach etwa sechseinhalb Minuten setzt sakrales, ruhiges Orgelspiel ein, zu dem Sänger und Gitarrist Philippe Miralles leise flüstert. Ansonsten wird wieder eine breite Palette an Stilelementen aufgefahren: Growls, klarer Gesang und Akustikgitarre. Die übrigen Titel sind nach meinen Eindrücken mittelmäßig geworden.
"Others" kann mit satten 71 Minuten Spielzeit aufwarten, was primär absolut löblich ist. Allerdings fällt es schwer, sich diese Scheibe am Stück zu geben. Dies liegt zum Einen an der teilweise stattlichen Spieldauer der Tracks und zum Anderen an den nicht durchweg packenden Songs. DISTRESS können was, keine Frage. Aber von OPETH, die ich als Referenzband zur groben stilistischen Einordnung herangezogen habe, sind DISTRESS noch ein Stückchen entfernt. "Others" ist eine durchaus facettenreiche und ordentlich produzierte Scheibe geworden, die sich angenehm von vielen anderen Releases im Hartwurstbereich abhebt. Für Fans von anspruchsvolleren Alben könnte "Others" ein Zugewinn sein. Man sollte jedoch viel Zeit und Geduld mitbringen. "Others" ist keine Scheibe, die man eben mal "zwischendurch" hören kann. Aber das ist gut so.
Anspieltipps: Otherness Proved, Measured
- Redakteur:
- Martin Loga