DISTRESS - The Mourning Sign
Mehr über Distress
- Genre:
- Doom/Death Metal
- Label:
- Thundering
- Release:
- 18.10.2004
- Reflectionless
- I`ve Seen ...
- Beyond The Cross Of Guilt
- Your Turn (Beneath The Black Sun)
- Another Babylon
- Delirium Tremens
- As The Summers Died
- The XIth Hour
- Sinking Into Oblivion
- Crawling In Sanity (The Victim)
Tja, langsam wird es wohl Zeit, die Fremdsprachenkenntnisse wieder aufzupolieren. Kein Infoblatt und die Seite der Band ist nur auf französisch. Aber mit den letzten rudimentären Kenntnissen kann ich euch immerhin erzählen, dass es DISTRESS schon seit 1996 gibt (ach ja, die Band kommt übrigens aus Frankreich), die erste CD 1998 herauskam und 2001 auf Thundering Records das erste Album "Close To Heaven" veröffentlicht wurde. Mittlerweile haben wir 2004 und das zweite Album "The Mourning Sign", ebenfalls auf Thundering Records, steht in den Startlöchern.
Und um jetzt mal vom Allgemeinen zum Speziellen zu kommen: DISTRESS setzen die Tradition interessanter französischer Bands gekonnt fort. Die Basis der Band liegt dabei deutlich im Death Metal, allerdings vermischt mit Doom- oder Gothic-Metal-Anklängen. Als Anhaltspunkte können dabei sowohl mittelalte PARADISE LOST, schnellere, aggressivere MY DYING BRIDE oder auch frühe ANATHEMA dienen, ohne dass die Franzosen zur bloßen Kopie verkommen. Typische Kennzeichen wie der Einsatz von Keyboards oder der einer Violine sind zwar vorhanden, auch der Wechselgesang von clean zu aggressiv ist nichts bahnbrechend Neues, aber es wird halt gut kombiniert und vor allem in gute Songs umgesetzt.
Ein deutliches Highlight ist da ganz klar 'Your Turn (Beneath The Black Sun)'. Ein langsamer Anfang geht in einen schleppenden, melancholischen Track über, dessen eingängiger Refrain einen sofort gefangen nimmt. Die Riffs haben dieses düstere Flair, während der cleane Gesang richtig schön leidend rüberkommt. Das nachfolgende 'Another Babylon' ist sogar noch einen Tick besser. Ein bösartiges, treibendes Riffmonster, das einen mal ganz gepflegt überrollt. Herrschte eben noch Melancholie vor, klingt das jetzt verdammt aggressiv und auch verdammt gut, wobei der gebremstere Mittelteil sich perfekt einfügt. Sehr schön auch der nahtlose Übergang zu 'Delirium Tremens', das mit einem guten Refrain glänzt und vor allem tempomäßig zeitweise ordentlich Gas gibt, bevor wieder treibendes Midtempo regiert. Der Einstieg mit 'Reflectionless' ist auch ziemlich cool. Erst schleppend, bevor das Tempo angezogen und der Sängergegensatz richtig gut inszeniert wird. Abwechslungsreichtum ist ebenfalls kein Fremdwort für die Gruppe, denn 'I`ve Seen ...' oder 'Sinking Into Oblivion' besitzen davon reichlich. Zum Abschluss wird es dann mit 'Crawling Into Sanity (The Victim)' nochmals getragener und ruhiger. Akustische Gitarren, ein ruhiger Anfang, eine melancholische Melodie und eine traurige Stimmung, die immer wieder von härteren Passagen durchbrochen wird.
Ein passender Abschluss für ein wirklich schönes Album. Die Stimmungswechsel, das ansprechende handwerkliche Können, die gelungene Produktion sowie die wirklich guten Songs, die mit den oben genannten Bands durchaus mithalten können, machen "The Mourning Sign" zu einer positiven Überraschung. Definitiv ein Album, das noch das eine oder andere Mal in meinen Player wandern wird, weil es nun mal einfach gut ist und vor allem eine Stimmung kreiert.
Anspieltipps: Another Babylon, Your Turn (Beneath The Black Sun), I`ve Seen ..., Crawling Into Sanity (The Victim)
- Redakteur:
- Herbert Chwalek