DISTRESS OF RUIN - Insights
Mehr über Distress Of Ruin
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 15.09.2017
- In The Heart Of Chaos
- To Become Feathered
- Epiphany
- The Explorer
- Ablaze In The Ruins
Feine Debüt-EP der finnischen Newcomer
Melodischer Todesstahl aus Finnland, das kann eigentlich nur ein gutes Omen sein, immerhin hat das Land der tausend Seen uns schon so vorzügliche Acts wie CHILDREN OF BODOM, AMORPHIS oder WINTERSUN beschert. Da ist es natürlich kein Wunder, dass die dortige Szene nach wie vor wächst und immer wieder frische Newcomer hervorbringt, die nicht selten ihren Idolen in nichts nachstehen. Ein weiterer Beweis dafür ist auch das Quintett DISTRESS OF RUIN, das bereits seit dem Jahr 2011 gemeinsam unterwegs ist und nun endlich mit der EP "Insights" sein offizielles Debüt vorlegt.
Rein musikalisch liefert der Fünfer dabei praktisch ein Best-Of der bisherigen Melodic-Death-Geschichte ab und bedient sich nicht nur munter bei den bereits erwähnten Landsleuten, sondern gräbt auch tief in der Göteborger-Schule und damit bei Genre-Urgesteinen wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY. Beste Beispiel dafür ist schon der Opener 'In The Heart Of Chaos', der mit einem feinen Piano-Intro beginnt, um anschließend sehr moderne und melancholische Töne anzuschlagen, wie man sie etwa von INSOMNIUM oder BEFORE THE DAWN her kennt. Abgerundet von einem fetten Refrain entwickelt sich der Track dann folgerichtig auch zu einem echten kleine Melo-Death-Hit, der bei Fans des Genres offene Türen einlaufen dürfte. Beim folgenden 'To Become Feathered' geht es dann sogar noch etwas moderner zu, was sich vor allem im geschickt eingeflochtenen Klargesang widerspiegelt, der sich mit den Growls ein erbittertes Duell liefert, wie man es sonst gerne auch mal bei SOILWORK zu hören bekommt. Letztlich entpuppt sich die gelungene Eröffnung allerdings nur als Aufwärmprogramm, denn ihr bisheriges Meisterstück liefern die Jungs mit 'Epiphany', das sich munter bei SWALLOW THE SUN bedient und zu einem ausgewachsenen Ohrwurm mutiert, der den Hörer noch tagelang begleitet.
Alles in allem kann das Fazit damit nur lauten, dass DISTRESS OF RUIN auf der Debüt-EP schon einmal jede Menge richtig macht. Der Stilmix zitiert zwar zum Teil noch allzu offensichtlich die eigenen Vorbilder, gleichzeitig haben die Finnen aber ein untrügliches Gespür für packende Melodien und kompaktes Songwriting, das "Insights" schlussendlich trotz mangelnder Eigenständigkeit zu einem rundum gelungen Melo-Death-Scheibchen macht, das ich jedem Anhänger der in der Rezension erwähnten Bands, nur wärmsten empfehlen kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs