DISTRESSED TO MARROW - Trust The Filth
Mehr über Distressed To Marrow
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 17.01.2020
- Waste
- Killing Is Destiny
- Trapped Without Cage
- Battology
- Manipulated
- Guantanamo Inc.
- The Price Of Existence
Solide Death-Metal-Vollbedienung.
Die Karslruher DISTRESSED TO MARROW haben in den vergangenen eine sehr ordentliche Entwicklung durchlaufen, denn während ihr Silberling "Half A Spine" im Jahr 2016 dank überlanger Kompositionen noch im Underground-Mittelfeld herumdümpelte, erfreute sich "La Violencia" aus dem Jahr 2018 dank kompakterem Songwriting deutlich besserer Kritiken. Bleibt eigentlich nur die Frage, ob das Trio aus Baden Württemberg die positive Entwicklung mit dem neuen Langeisen "Trust The Filth" fortsetzen kann und ob nach beinahe 15 Jahren Bandgeschichte der Sprung aus dem Underground gelingt.
Bevor das allerdings beantwortet werden kann, frage ich mich angesichts der ersten Töne des Silberlings wirklich, warum die Jungs ihre Musik selbst als Melodic Death Metal vermarkten. Denn das, was beim Opener 'Waste' aus den Boxen dröhnt, klingt deutlich mehr nach Oldschool Todesstahl als nach typischem Göteborg-Riffing. Im Fahrwasser von Acts wie ENTOMBED macht das Trio allerdings in der Eröffnungsnummer eine mehr als ordentliche Figur und zaubert eine Komposition aus dem Ärmel, die bei den Liveshows der Band sicher für eine Menge kreisender Matten sorgen dürfte. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das folgende 'Killing Is Destiny', das gegenüber dem Vorgänger dank feinsten Gitarrenwänden sogar noch eine Schippe drauf legt. Spätestens ab 'Trapped Without Cage' setzt dann aber zumindest bei mir ein wenig Ernüchterung ein, denn im weiteren Verlauf der Spielzeit sucht man zwischen bleiernen Riffs und stampfendem Mid-Tempo Abwechslung zumeist vergeblich. Da kommt 'Battology' mit etwas verschärftem Tempo und einem feinen melodischen Mittelteil durchaus gelegen und reiht sich neben den ersten beiden Tracks in die Liste der Anpieltipps ein. Abgesehen davon präsentiert der Silberling zumeist aber doch nur solides Handwerk ohne große Aha-Momente. Deutlich positiver fällt da schon das Fazit in Bezug auf den Sound der Scheibe aus. Zugegeben mussten sich meine Ohren erst einmal an den rohen Klang der in Eigenproduktion vertriebenen Platte gewöhnen, doch hat man sich hierauf erst einmal eingestellt, passt das rohe und ungeschliffene Klangbild bestens zum dargebotenen Songmaterial.
Unter dem Strich landet "Trust The Filth" damit im oberen Mittelfeld der Punkteskala und dürfte gerade in der Livedarbietung den Karlsruhern einige Fans einbringen. Um im Oldschool Death Metal aber ganz oben mizuspielen, reicht es in meinen Ohren noch nicht, weshalb die Jungs wahrscheinlich auch weiterhin eher in der Kategorie "Insider Tipp" zu finden sein werden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs