DISTRICT 97 - Hybrid Child
Mehr über District 97
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- The Laser's Edge
- Release:
- 24.09.2010
- I Don't Wanna Wait Another Day
- I Can't Take You With Me
- The Man Who Knows Your Name
- Termites
- Mindscan I: Arrival
- Mindscan II: Entrance
- Mindscan III: Realization
- Mindscan IV: Welcome
- Mindscan V: Examination
- Mindscan VI: Hybrid Child
- Mindscan VII: Exploration
- Mindscan VIII: What Do They Want
- Mindscan IX: When I Awake
- Mindscan X: Returning Home
Frischer Wind im Prog-Reich.
Au weia, möchte man denken, eine Prog-Band, die eine "American Idol"-Finalistin in ihre Reihen aufnimmt! "American Idol" ist die US-Variante des Deppencastings, das hierzulande "Deutschland sucht den Superstar" heißt, ein weltweit vermarktetes Fernsehformat, das jede Menge junge Leute verbraucht und jede Menge Kohle umsetzt. Aber manchmal bringt scheinbar auch ein solches Panoptikum Sänger mit ernsthaften künstlerischen Absichten hervor. Zum Beispiel Leslie Hunt, die zwar keine sehr kraftvolle, aber eine klare, variable und angenehm fließende Stimme hat, die zur Musik von DISTRICT 97 passt.
DISTRICT 97 ist eine gemischte sechsköpfige Band aus Chicago, deren Mitglieder - nach dem Foto im Beiheft zu urteilen - nicht viel älter als 20 sein dürften. "Hybrid Child" nennt sich das Debüt dieser talentierten und selbstbewussten Gruppe, die souverän ihren locker-melodischen Progressive Rock aufführt. Die ersten beiden Stücke 'I Don't Wanna Wait Another Day' und 'I Can't Take You With Me' erinnern in ihrer Leichtigkeit, ihren transparenten Arrangements und der endlosen Variation weniger Textzeilen formal an 'I've Seen All Good People' von YES. Bei 'The Man Who Knows Your Name' und 'Termites' geht es etwas härter zur Sache, und gerade hier hinterlässt das Cello, das bei DISTRICT 97 die Rockinstrumente ergänzt, einen starken Eindruck. Leider schlägt der falsche Ehrgeiz, um jeden Preis einen gigantomanen Long Track auf der Platte unterzubringen, der Band dann ein Schnippchen. Das fast halbstündige 'Mindscan' hat mit leichten Melodien, Gefrickel und Synthi-Linien durchaus seine Momente. Aber da es in viele Zwei- und Dreiminüter zerfällt, stellt sich beim Hören kein wirklicher Zusammenhang ein.
Insgesamt jedoch ist "Hybrid Child" die sehr starke erste Kostprobe einer Band, die mit viel Talent schreibt und spielt und schon auf diesem Erstling ein eigenes Gesicht zeigt.
Anspieltipps: I Can't Take You With Me, Termites, Mindscan IX / X
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser