DISTURBED - Divisive
Mehr über Disturbed
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Warner Bros. Records (Warner)
- Release:
- 18.11.2022
- Hey You
- Bad Man
- Divisive
- Unstoppable
- Love To Hate
- Feeding The Fire
- Don't Tell Me
- Take Back Your Life
- Part Of Me
- Won't Back Down
Ein kleiner Schritt zurück in die richtige Richtung.
DISTURBED war nach der Veröffentlichung von "Ten Thousand Fists" anno 2005 eine der ganz angesagten Bands in meinem Player. Auch der direkte Vorgänger "Believe" sowie die beiden Nachfolger "Indestructible" und vor allem "Asylum" stießen hier immer auf offene Ohren und Songs wie 'Just Stop', 'I'm Alive', 'Enough', 'Liberate' oder 'Warrior' waren echte Hits. Es folgte der relativ kurze Hiatus und mit der Rückkehr schien alle Energie verloren gegangen. "Immortalized" habe ich mir noch etwas schön gehört, ist aber schon ein deutlicher Schritt zurück, "Evolution" war dann ein Rohrkrepierer. Eine Ansammlung langweiliger Balladen und langweiliger Midtempo-Tracks. Immerhin: für DISTURBED-Verhältnisse floppte das Album. Auf eine Edelmetallauszeichnung wartet die Band bis heute, während die Vorgänger mit Gold- und Platinauszeichnungen überschüttet wurden.
Ob dies der Grund ist, warum "Divisive" die Evolution des Vorgängers wieder ausradiert und sich an den Erfolgsalben orientiert? Wahrscheinlich. Schlimm ist das nicht, denn die modernen, etwas aggressiveren Metal-Nummern passen viel besser zu David Draimans Gesang und zu Dan Donegans Gitarrenspiel. Es ist also keine Überraschung, dass "Divisive" mir besser mundet als der öde Vorgänger. Ein Song wie 'Unstoppable' knüpft dabei sogar beinahe an die Qualität der oben genannten Hits an. Allerdings ist das eher die Ausnahme denn die Regel.
Obwohl die Songs mit Ausnahme des balladesken 'Don't Tell Me' wieder mit Druck und Wucht durch die Boxen kommen, so fehlt es doch an Hooks, die vor allem "Believe", "Ten Thousand Fists" und "Asylum" im Dutzend parat hielten. So wirklich hallen die nur 38 Minuten bei mir nicht nach. Sie entfachen keine Euphorie, nicht den Drang sich mal wieder intensiver mit der Band auseinanderzusetzen. Vielleicht wirkt dieser Schritt zurück auf mich dann doch zu kalkuliert, um mich wirklich mitzunehmen. Eine Nummer wie 'Feeding The Fire' läuft komplett ohne Enterhaken an mir vorbei. Wenn Draiman singt 'Feel the energy', fühle ich nicht besonders viel. Dafür ist das semi-balladeske 'Don't Tell Me' auch danke der Unterstützung von Ann Wilson deutlich besser als jede Ballade auf "Evolution". Immerhin.
Wird DISTURBED mit diesem Album also polarisieren, wie es der Titel verspricht? Wohl kaum, das dürfte weiterhin eher dem Vorgänger "Evolution" gelingen. "Divisive" wird wahrscheinlich einfach hingenommen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk