DISTURBED - The Lost Children
Mehr über Disturbed
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Reprise Records (Warner)
- Release:
- 04.11.2011
- Hell
- A Welcome Burden
- This Moment
- Old Friend
- Monster
- Run
- Leave It Alone
- Two Worlds
- God Of The Mind
- Sickened
- Mine
- Parasite
- Dehumanized
- 3
- Midlife Crisis
- Living After Midnight
Hochwertige B-Seiten-Kompilation... zum Abschied?
Im Sommer kündigte David Draiman, der charismatische Sänger DISTURBEDs, eine Auszeit für unbestimmte Zeit an. Eigentlich ganz sympathisch, denn wo andere Bands heutzutage ihre Auflösung bekannt geben, eine Abschiedstour fahren und dann wenige Jahre später wieder eine umjubelte Reunion feiern, da machen die Amis einfach Pause und lassen die berühmte, von ihnen jährlich gespielte "Music As A Weapon"-Serie sausen.
"The Lost Children" ist damit so etwas wie das Abschiedsgeschenk in diese unbefristete Pause. Diese verlorenen Kinder setzen sich zusammen aus Single-B-Seiten, Bonustracks von diversen Special Editions in den USA, Japan und UK, dem zuvor nur digital veröffentlichten Track '3', dem brandneuen 'Mine' sowie Coverversionen von 'Midlife Crisis' (FAITH NO MORE) und 'Living After Midnight' (JUDAS PRIEST).
Und schon beim ersten Hören darf man erfreut feststellen, dass hier keineswegs eine Reihe Ausschuß zusammengestellt wurde. Nein, vielmehr erfreut "The Lost Children" mit 14 hochwertigen Eigenkompositionen, die allesamt problemlos auf "Ten Thousand Fists", "Indestructible" oder "Asylum" hätten stehen können, ohne einen großen Qualitätsabfall zu bedeuten. Vor allem 'Hell', 'This Moment', 'Run' und 'Mine' leben von den typischen Gesangslinien Draimans, die so einzigartig sind, dass sie sich gleich ins Hirn brennen. Sehr cool.
Dass man den Songs kaum anmerkt, für welches der letzten Alben sie ursprünglich aufgenommen wurden, werden Kritiker wieder als Zeichen von mangelnder Abwechslung und Entwicklung werten, während Fans weiterhin der Meinung sein dürfen, dass die Band mit "Ten Thousand Fists" ihren unverwechselbaren Stil gefunden hatte und diesen seitdem konsequent spielt und nur um Nuancen ändert. Da ich deutlich in die zweite Kategorie von Hörern falle, freue ich mich tatsächlich über 14 neu entdeckte Songs, die es schaffen, beinahe wie ein eigenständiges Album zu wirken.
Lediglich die beiden abschließenden Coverversionen wollen mich nicht recht überzeugen. Bei 'Midlife Crisis' fehlt der Irrsinn, den ein Mike Patton jeder FAITH NO MORE-Nummer verleiht und das von 'Painkiller'-Drums eingeleitete 'Living After Midnight' dürfte livehaftig gut funktionieren, bleibt in der Studioversion aber eher blass.
Dennoch ist "The Lost Children" für Fans der Band, die bisher ausschließlich oder überwiegend die Erstauflagen der Studioalben gekauft haben und nicht aus aller Welt Special Editions rankarren, eine tolle Sache, die man sich bedenkenlos ins Regal stellen kann.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk