DISTURBED - The Sickness (25th Anniversary Deluxe Edition)
Mehr über Disturbed
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Warner Music Group
- Release:
- 07.03.2025
- Voices
- The Game
- Stupify
- Down With The Sickness
- Violence Fetish
- Fear
- Numb
- Want
- Conflict
- Shout 2000
- Droppin' Plates
- Meaning Of Life
- Down With The Sickness (Demo)
- Droppin' Plates (Demo)
- Meaning Of Life (Demo)
- Shout (Demo)
- Stupify (Demo)
- The Game (Demo)
- Want (Demo)
- God Of The Mind
- A Welcome Burden
- Stupify (Fu's Forbidden Remix)
- Glass Shatters (New Mix)
- Want (Live)
- Fear (Live)
- Droppin' Plates (Live)
- Fetish (Live)
- Stupify (Live)
- Numb (Live)
- God Of The Mind (Live)
- Shout 2000 (Live)
- Voices (Live)
- Meaning Of Life (Live)
- Conflict (Live)
- The Game (Live)
- Walk (Live)
- Down With The Sickness (Live)
- Voices (Live)
- Stupify (Live)
Warum nicht gleich so?
"Oh, ah ah ah ah!" - gebt es zu, in eurem Kopf habt ihr diese "Worte" in der Stimme von David Draiman lauthals mitgesungen. Kein Wunder, gehört diese Eröffnung doch zu den prägensten Momenten des Nu Metals und traf eine ganze Generation von jungen Metalheads im Jahr 2000 nach dem coolen Drum-Intro des Songs 'Down With The Sickness' wie ein Blitzschlag. Und auch 25 Jahre nach dem ursprünglichen Release sind der quasi Titeltrack und auch das zugehörige Album "The Sickness" ein Referenzwerk, das gerne einmal aus dem Regal gezogen wird, wenn sich Bands in dieser Stilrichtung ein musikalisches Vorbild nehmen wollen. Da verwundert es nicht, dass DISTURBED der Platte, welche die Karriere der Amerikaner in neue Sphären katapultierte, anlässlich des Geburtstag eine umfassende Deluxe-Edition angedeihen lässt, die in der CD-Version drei Silberlinge umfasst. Ob der Release allerdings wirklich einen Mehrwert bietet, wollen wir nun genauer untersuchen, denn immerhin gab es bereits zwei vorherige Jubliäumseditionen zum 10. und 20. Geburtstag.
Zuerst wollen wir uns aber auf die aktuelle Veröffentlichung konzentrieren. Los geht es dabei natürlich auf der ersten CD mit dem regulären Studioalbum, das keinerlei Überraschungen bereithält, sondern uns schlicht das präsentiert, was auch 2000 bereits auf die Metalwelt losgelassen wurde. Auch wenn die Scheibe angesichts der Entwicklungen im Musik-Business nicht mehr ganz so frisch und wegweisend klingt wie im Veröffentlichungsjahr, sind die Songs hervorragend gealtert. Klar, allen voran ist natürlich der bereits erwähnte quasi Titeltrack 'Down With The Sickness' der mit Abstand größte Hit, doch auch das unheimlich prägnante 'Voices', das fein groovende 'Stupify' oder das eher wuchtige 'Conflict' überzeugen auch heute noch auf ganzer Linie und sorgen dafür, dass "The Sickness" nichts an Durchschlagskraft eingebüßt hat. Und ja, 'The Game' klingt mit seinen Synthesizern selbst heute noch überraschend modern und war am Anfang des Jahrtausends seiner Zeit durchaus ein Stück voraus.
Doch kommen wir nun zu den beiden Silberlingen, die für Sammler deutlich interessanter sein dürften. Los geht es dabei mit einer kompletten CD, die Demos, B-Seiten und einem Remix gewidmet wurde. So bekommen wir schlussendlich sieben Demos von "The Sickness"-Songs zu hören, die keinesfalls wie Proberaumaufnahmen klingen oder massiv klanglich abfallen würden. Im Gegenteil, der teils etwas organischere und reduzierte Sound hat durchaus einen ganz eigenen Charme, der etwa bei 'Stupify' sogar in meinen Ohren die Nase knapp vor der deutlich polierteren Endfassung hat. 'Down With The Sickness' hingegen, beweist, dass die Magie eines guten Studios auch Wunder bewirken kann, denn mit etwas dumpfen Drums und eher trocken abgemischten Vocals hat die Nummer zwar natürlich weiterhin Hit-DNA, klingt aber lange nicht so überzeugend wie auf dem fertigen Album. Oben drauf gibt es dann noch die beiden B-Seiten 'God Of The Mind' und 'A Welcome Burden', einen etwas gewöhnungsbedürftigen Electro-Dance-Remix von 'Stupify' und mit 'Glass Shatters' einen Song, den DISTURBED für Wrestler Stone Cold Steve Austin verfasste und der von ihm als Einlaufmusik genutzt wurde. Der Track ist allerdings auch eher eine nettes Gimmick und hat nicht unbedingt das Zeug zum größten Hit, markiert aber trotzdem eine nette Fußnote für Komplettisten.
Die sollten sich schließlich auch von der dritten CD des Pakets angesprochen fühlen, denn hier werden uns sechzehn Live-Mitschnitte von der Tour zu "The Sickness" präsentiert, die im größten Teil bei einem Konzert im Palladium von Los Angeles am 18. April 2001 aufgezeichnet wurden. Klanglich ist das Material hervorragend aufbereitet, sodass ich mich tatsächlich frage, warum DISTURBED hier nicht deutlich früher eine Live-Scheibe mit diesen Aufnahmen veröffentlicht hat. Ich jedenfalls würde das hier als ideales Livealbum bezeichnen, bei dem das Publikum hervorragend zu hören ist, der Sound der Band stimmt und mit viel Energie das Songmaterial des damals aktuellen Albums zelebriert wird. Insbesondere 'Stupify', 'Voices' und 'Down With The Sickness' beweisen dabei, dass sich die Qualitäten der Songs nicht nur auf die Studioversion beschränken, sondern ebenso gut auf der Bühne zur Geltung kommen.
Alles in allem ist "The Sickness (25th Anniversary Deluxe Edition)" dann auch eine wirklich umfassende Aufbereitung dieses Klassikers. Doch die Frage muss erlaubt sein, warum hier nicht gleich in diesem Stil vorgelegt wurde. Denn die beiden bisherigen Jubiläumsausgaben präsentierten häppchenweise schon Teile des hier vorliegenden Materials, womit ich als Fan schon ein wenig unglücklich wäre, zum dritten Mal nun Geld auf den Tisch legen zu müssen, um endlich das komplette Material aus der "The Sickness"-Ära zu bekommen. Solltet ihr allerdings, wie der Verfasser dieser Zeilen, nur die reguläre Studioversion im Regal haben, ist diese Drei-CD-Variante auf jeden Fall sehr empfehlenswert!
- Redakteur:
- Tobias Dahs