DIVIDE AND DISSOLVE - Insatiable
Mehr über Divide And Dissolve
- Genre:
- Doom / Drone
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Bella Union
- Release:
- 18.04.2025
- Hegemonic
- Monolithic
- Withholding
- Loneliness
- Dichotomy
- Provenance
- Disintegrate
- Grief
- Holding Pattern
- Death Cult
Viel zu sperriges Drone-Gemisch mit zu komplexem Spannungsaufbau.
Der Mensch ist unersättlich, er raubt, zerstört, intrigiert und ist in seinem destruktiven Verlangen kaum zu stoppen. Diese Gedanken gingen DIVIDE AND DISSOLVE-Chefdenkerin Takiaya allseamt durch den Kopf, als sie die ersten Ideen zu ihrem neuen Album zusammenstellte, welches mit seiner düsteren, bisweilen hässlichen Fratze ein Abbild all der Ungerechtigkeit ist, die auf diesem Planeten tagein, tagaus Realität wird. Mit schleppenden Doom-Riffs, sonoren Drone-Elementen und einem recht nihilsitischen Ansatz hat sie ein recht mechanisch anmutendes Werk kreiert, das erst gar nicht darüber nachdenken möchte, Harmonien, Melodien oder gar Leichtigkeit einzufügen, sondern dessen primäres Ziel darin besteht, eine gewisse Abartigkeit zu spiegeln, die in den zehn Instrumentalstücken von "Insatiable" auch ungeschönigt zum Ausdruck kommt.
Musikalisch ist die Platte allerdings recht schwer konsumierbar, und das nicht alleine wegen des durchweg kritischen Backgrounds, den DIVIDE AN DISSOLVE hier zur Inspiration genommen hat. Es ist einfach die Tatsache, dass die Platte über weite Strecken recht unbeweglich ist, das Riffing kaum Variabilität zulässt, die sphärischen Zwischensequenzen nicht genügend Zündstoff liefern und man mit der Zeit den Eindruck bekommt, Takiaya würde sich stetig wiederholen. Erst das ziemlich introvertierte 'Death Cult' zerstört die sich bietende Lethargie, klingt wie eine tonale Psychose und symbolisiert den Wahnsinn, der die eigentliche Grundlage von "Insatiable" sein sollte - nur eben dass diese Wendung viel zu spät kommt und man sich längst verloren fühlt, bevor dieser kurze, aber auch nicht sonderlich aufregende Weckruf den Hörer wieder ins Hier und Jetzt befördert.
Die Kombination aus Doom und Drone ist ohnehin keine leichte, daher kommt es grundsätzlich auf die vielen kleinen Nuancen an, die eine entscheidende Wirkung auf das Gesamterleben haben. Bei DIVIDE AND DISSOLVE ist deren Ausprägung aber leider zu schwach, als dass man sich in die Gedankenwelt der Urheberin beamen lassen könnte. Die bedrohliche Stimmung kommt auf den Tisch, wirklich munden will die Mahlzeit aber trotzdem nicht.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes