DIVINE ASCENSION - The Uncovering
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Divine Ascension
- Genre:
- Progressive Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Vicisolum Productions
- Release:
- 16.11.2018
- Evermore
- Prisoner
- The Fallen
- Pursuit Of Desire
- New World
- Revolution Phase
- Beyond The Line
- One Step From Here
- Bittersweet Divide
- Vultures
Leider nicht der erhoffte Kracher
Mit "The Uncovering" steht das mittlerweile dritte Album von DIVINE ASCENSION in den Startlöchern. Die Melodic-Metal-Truppe aus Down Under, Melbourne um genau zu sein, hat sich somit also vier Jahre Zeit gelassen, um den Nachfolger von "Liberator" abzuliefern. Fans der Vorgänger kann ich schonmal beruhigen, denn große stilistische Veränderungen oder musikalische Experimente wagt DIVINE ASCENSION auch auf dem dritten Longplayer nicht, immer noch dominiert der Melodic Metal mit Frauengesang und Keyboards, welcher durch progressive Zutaten ergänzt wird. Mit Tom Englund (EVERGREY, REDEMPTION) konnte auch ein namhafter Gast an Land gezogen werden, der den Song 'Pursuit Of Desire' mit seiner Stimme veredelt. Ob es den Mannen samt Sängerin Jennifer Borg diesmal gelungen ist, mit "The Uncovering" ein dickes Ausrufezeichen in der Metalwelt zu setzen, werden wir uns im Folgenden ansehen.
Auch wenn sich an der Grundrezeptur nichts geändert hat, so wurden doch einige Stellschrauben gedreht und vor allem Details verbessert. Am auffallendsten macht sich das am Härtegrad bemerkbar, denn hier haben die Australier im Vergleich zu den beiden Vorgängern eine ordentliche Schippe draufgepackt. Auch wurden die Keyboards etwas mehr in den Hintergrund verlagert, was perfekt dazu passt und mir sehr gut gefällt. Insgesamt fallen die Songs auch schneller aus auf "The Uncovering". Klar gibt es immer noch langsamere Passagen, aber auf reine Balladen wurde verzichtet. Dass im Gegenzug der Anteil an schnellen Gitarrensoli hochgefahren wurde, ist ebenso eine positive Entwicklung.
Der Gesang bzw. die Stimme von Jennifer Borg ist immer noch der heimliche Star von DIVINE ASCENSION. Diese leicht rauchig-rockige Röhre macht schon verdammt Laune und ist eine willkommene Abwechslung zum Operngeträller, welches einige Genrekolleginnen meist so vom Stapel lassen. Aber auch der Rest der Truppe leistet technisch eine gute Arbeit, an der es absolut nichts auszusetzen gibt. In den Songs passiert auch jede Menge, an Langeweile ist also während dem Konsum der Scheibe nicht zu denken. Doch trotz der technischen Finesse und einer überragenden Sängerin schaffen es die Songs leider nicht, den Hörer komplett in ihren Bann zu ziehen, man hat den Eindruck, als ob immer noch das letzte Quäntchen fehlen würde. Einzige Ausnahme ist bei mir der Rausschmeißer 'Vultures', der komplett ohne Gitarren und Drums auskommt und eher als Outro zu verstehen ist denn als vollwertiger Song. Trotzdem ist das die einzige Nummer mit Gänsehautpotential auf "The Uncovering".
Zwar ist auch der Rest weit davon entfernt schlecht zu sein, aber bei keinem anderen Song hatte ich das Bedürfnis, ihn gleich nochmal zu hören. Das ändert sich auch nach mehreren Durchgängen, die ich der Scheibe durchaus spendiert habe, nicht. Ähnlich ging es mir bei den beiden Vorgängern auch schon. DIVINE ASCENSION hat verdammt versierte Musiker und eine fantastische Sängerin, schafft es aber (zumindest bis jetzt) nicht, Songs mit wirklichem Ohrwurmcharakter zu schreiben, die sich hartnäckig im Gehörgang festsetzen und dem Hörer jedes Mal ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern. Schade eigentlich, denn das Potential dazu ist zweifelsohne vorhanden. Auch der Song mit Tom Englund ist leider keine Granate, sondern auch wieder nur gehobenes Mittelmaß. Und dass der Tom auch gut mit Frauen kann, hat er auf dem letzten EVERGREY-Album mehrfach bewiesen. Tja, leider ist "The Uncovering" nicht der Kracher geworden, den ich mir von DIVINE ASCENSION gewünscht hätte und von dem ich (immer noch) überzeugt bin, dass er irgendwann kommen wird. Es bleibt eine richtig gute Scheibe, dem aber die großen Hits fehlen, um in der Champions League mitzuspielen. Fans der ersten beiden Alben dürfen trotzdem bedenkenlos zugreifen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner