DIVINE ERA - Scripture Codes Summon Suicidal Thoughts
Mehr über Divine Era
- Genre:
- Groove / Thrash / Extreme Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.01.2018
- Burn This Alley
- Bible And Gun
- I Am You
- Defense And Choice
- Another Forgotten Face
- Slow Departure
- Hatred Love
- Visitors Of Time
- Justified Love
- Failure
- Vanity Of Vanities
Aggressionsabbau eines fraglos talentierten Musikers
Hinter diesem hierzulande noch unbekannten Bandnamen verbirgt sich der japanische Musiker Daisuke "Die" Wachi, der offenbar in seiner Vergangenheit unter anderem auch schon mit Mandy Lion bei dessen Projekt WWIII tätig war. Seit mehr als einer Dekade verlässt sich der Kerl jedoch nur noch auf sich selbst und hat für die bisherigen Veröffentlichungen (eine EP, ein Langeisen und eine Single) unter dem Banner DIVINE ERA mit Ausnahme der Schlagzeugspuren (die zu einem Teil von Studio-Drummern, zum anderen von einem Computer stammen) alles im Alleingang erledigt.
Das ist auch bei "Scripture Codes Summon Suicidal Thoughts" ähnlich, genauer gesagt hat der in L.A. ansässige Multi-Instrumentalist die Scheibe auch im Alleingang aufgenommen und produziert und lediglich den Mix an einen japanischen Kollegen weitergegeben. Was die Songs betrifft, merkt man "Die" auf Anhieb eine gewaltige Affinität zu US-Sounds an, wobei als Hauptinspirationsquelle vorwiegend PANTERA gennant werden dürfte. Dadurch kommt die Scheibe auch von der Gitarre dominiert und knallhart aus den Boxen, überrascht dabei jedoch mit einem ausgewogenen Klangbild, bei dem auch der Rest wohldosiert produziert wurde. Gute Idee, zumal es nicht großartig auffällt, dass hier offenbar der berühmt-berüchtigte "Angelo Sasso" die Drums bedient. Dadurch bleiben sogar die auf ultra-brutal getrimmten und von zahlreichen in den Extreme-Bereich tendierenden Passagen aufgefetteten Tracks einigermaßen genießbar.
Allerdings wäre es durchaus wünschenswert gewesen, wenn Daisuke es doch auch mal mit einer netten Melodie versucht hätte. Auf Grund seines Könnens an der Sechssaitigen dürfte das an sich ja kein Problem darstellen. Doch Daisuke scheint mehr daran gelegen zu sein, seine Aggressionen komplett loszuwerden, weshalb er gesangstechnisch offenbar bemüht war, noch eine Schippe draufzulegen. Dadurch klingt dieses Album in Summe auch alles andere als freundlich, wobei das an sich auch noch kein Problem darstellt. Da es der gute Mann mitunter mit seinem Gebrüll aber leider deutlich übertreibt, geht im Endeffekt auch der Hörgenuss flöten. Das ist insofern schade, als dass "Scripture Codes Summon Suicidal Thoughts" an sich wirklich gelungene Song- und Riff-Ideen beinhaltet - aber so ist DIVINE ERA doch etwas eindimensional unterwegs.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer