DIVINE EVE - Vengeful And Obstinate
Mehr über Divine Eve
- Genre:
- Deat Metal/ Doom/ Thrash/ Old School
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ibex Moon Records
- Release:
- 13.11.2009
- Grevious Ascendence
- The Ravages Of Heathen Men
- Vindication
- Whispers Of Fire
Doom-Death-Haudegen mit wieder einmal zu wenig Material. Aber dafür empfehlenswertem Release.
Erinnert sich noch eine Seele an die Platte "As The Angels Weep" von 1993? Dieses Zeichen des Ami-Vierköppers DIVINE EVE verband damals in formidabler Manier die beiden Pole Doom und Death Metal miteinander. Gerade, als sich diese beiden Stile einzeln zu verfestigen begannen, vermengten die das so eindrucksvoll, dass mich die Erinnerung daran nach nunmehr langen Jahren wieder und sofort angesprungen ist. Vor allem der Beitrag 'Harlequin Of Perpetual Destiny' war mindestens eineinhalb Jahre ein ständiger Kopfaufreger. Psychisch wie Physisch.
Nun, ganze siebzehn Jahre hinterher, senden die jetzt nur noch drei Texaner ein weiteres aufregendes Schnickstück über die Welt. "Vengeful And Obstinate" kann zwar einen Ansatz nicht verhehlen, der zurückhaltender und auch irgendwie filigraner abgemischt scheint, aber da meckern wir mal nicht. Nicht!
Im Gegenteil gar, ist der doomige Trab des Vorreiters 'Grevious Ascendence' insgesamt ein grooviger Treter geworden. Dass der Gesang immer noch in Ansätzen in den klaren Passagen an Lee Dorians Gefeiste bei CATHEDRAL erinnert, untermauert nur den erfrischenden Old-School-Aspekt. Gelungener Einstieg.
Nachteilig ist es, dass es wieder nur vier ganze Tracks auf eine EP geschafft haben, die Band sollte nach Möglichkeit noch mehr Teile produzieren, das würde ihren guten Ruf mehren und mehren. Die Kürze des "Albums" ärgert eigentlich von Anfang an. Fabrizieren die doch Musik mit gewissem Suchtfaktor.
Aber: Wo früher die Schippe flog und eine lecker gekloppte Passage eingeschoben ward, schleift der Liedaufbau nicht nur einmal hier und dort scheinbar vor sich hin. Das mag dem persönlichen Empfinden geschuldet sein, dass DIVINE EVE älter geworden sind oder auch dem Aspekt, dass wir in der Zwischenzeit schon tausende von Stunden mit Onkel Doom zugebracht haben und wir im jugendlich rückblickenden Leichtsinn noch mehr Passagen gepfefferten Death Metals erwarten, aber was solls?! Trotz der riesengroßen Konkurrenz auf beiden Genre-Sektoren nimmt das Trio immer noch ein gesondertes Kämmerlein ein. 'Vindication' wird ein dicker Frühlingskumpel, ich versprech's! Die Band hat früher nicht umsonst SODOM gecovert, sich also auch aus dem Thrash der Umwelt bedient.
In eben jenem 'Vindication' wirkt die Band so wohltuend schrullig böse, dass es eine Freude ist. 'Whispers Of Fire“ fegt dann wiederum alles vorherig Gelallte hinweg wie die Mulde den Ameisenhaufen bei Grimma. Der Beitrag ist ein ebenso prägnant wie ausklickend, ein feines Ende einer sagen wir mal "ausgewalzten Single". Ibex Moon Records, bei denen diese Veteranen im Solde stehen, haben gerade eine dicke Tour mit INCANTATION oder HATE losgesandt, ich bin mir sicher, dass die drei "ollen" Recken wiederum viel Aufsehen und Aufhorchen erregt haben werden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben