DIVINE HERESY - Bringer Of Plagues
Mehr über Divine Heresy
- Genre:
- Modern Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 28.07.2009
- Facebreaker
- The Battle of J. Casey
- Undivine Prophecies
- Bringer Of Plagues
- redefine
- Anarchaos
- Monolithic Doomsday Devices
- Letter To Mother
- Enemy Kill
- Darkness Embedded
- The End Begins
Trotz FEAR FACTORY-Reunion hat Dino Cazares seine neue Band nicht aus den Augen verloren!
Wenn man mal etwas genauer in die bisherige musikalische und persönliche Historie von Dino Cazares hineinblickt, wird man neben einigen genialen kompositorischen Momenten auch eine ganze Menge Chaos vorfinden. Besonders in den letzten jahren entpuppte sich das Schwergewicht als ständig streitbereiter Charakter, der zunächst den FEAR FACTORY-Split provozierte und später auch in seiner neuen Band DIVINE HERESY immer wieder bereit war, heftig anzuecken. Die Folge: Tommy Vext, der sich als Shouter auf dem Debüt "Bleed The Filth" verdient machte, musste nach einem Zwist mit dem Bandleader das Boot verlassen und seinen Platz für Travis Neal räumen. Derweil kurbelte Cazares im Hintergrund aber auch das Comeback seiner eigentlichen Stammformation an, so dass man sich ehrlich wundern kann, dass DIVINE HERSY weiter existieren - doch "Bringer Of Plagues", die zweite Scheibe der mittlerweile zum Quartett gewachsenen Combo, lässt keinen Zweifel daran, dass man über Existenzberechtigungen überhaupt nicht diskutieren muss.
Ähnlich wie auch schon beim Vorgänger setzen DIVINE HERESY auch anno 2009 auf brutale Riff-Kaskaden und moderne Thrash-Gitarren, haben ihren Sound aber insofern modifiziert, dass sich hier und dort sogar einige melodische Refrains eingenistet haben. Schon in den ersten Songs muss man erstaunt wahrnehmen, dass eine ganze Menge haften bleibt, sei es nun der Chorus von 'Facebreaker' oder die eingängige Melodie des Titelsongs - und schon haben wir das Dilemma: "Bringer Of Plagues" ist nämlich insgeheim mehr FEAR FACTORY als das, was die übrigen Mitglieder unlängst noch unter diesem Banner verzapft haben...
Inwiefern dies jetzt dramatisch ist, sei aber mal dahingestellt, denn ganz objektiv betrachtet, hat das Original seit "Digimortal" nichts mehr zustande gebracht, was einerseits derartig fett kracht, andererseits aber auch so viele nachvollziehbare Elemente hat, dass man den Balanaceakt als meisterlich bezeichnen muss. Sieht man mal davon ab, dass die Trigger-Drums hier und dort ein wenig anstrengend sind, ist "Bringer Of Plagues" der seltene Fall einer Platte, der man das Attribut "All Killer, no Filler" attestieren kann. Selbst das etwas in die Länge gezogene 'Monolithic Doomsday Devices' rutscht nicht von der Kante sondern behält die solide Bodenhaftung, die auch aggressive Geschosse wie 'Anarchaos' und 'Enemy Kill' auszeichnet. Mit 'Redefine' und 'The End Begins' haben DIVINE HERSY schließlich noch zwei echte Monster-Tracks im Gepäck, die auch den letzten Zweifel, die sich an die FEAR FACTORY-Parallelen richten, ausradieren. "Bringer Of Plagues" ist schlichtweg ein Killer von einem modernen Thrash-Metal-Album und als solches mit so viel Energie ausgestattet, dass man nur in Superlativen sprechen muss. Sauber gemacht, Senór Cazares!
Anspieltipps: Bringer Of Plagues, Facebreaker, Redefine
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes