DIVINE TO THE END - Firestrike
Mehr über Divine To The End
- Genre:
- (Modern) Rock/Pop/Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Finest Noise
- Release:
- 29.11.2010
- Firestrike
- Walk In Line
- Trevor Was Wrong
Beilage fürs Happy Meal.
DIVINE TO THE END machen es mir gleich von Anfang an nicht leicht. Der Promotext identifiziert sie kühn als "einen feurigen Schmelztiegel aus "Korn" und "Killswitch Engage [..] auf Mission, die Bühnen in Schutt und Asche zu legen.". Anscheinend wird hier ein "Mix verschiedener Musikstile wie Metal, Pop & Klassik" gespielt, was natürlich Übles erahnen lässt. Nicht, weil ich solchen Mixturen abgeneigt wäre, ganz im Gegenteil, sondern weil derartige Posaunen oft geblasen werden, um reale Ausprägungen zu beschönigen und über ideenlosen metaloiden Pop Rock hinweg zu täuschen.
Auf "Firestrike" wird im Prinzip leicht verdaulicher, zurechtgeschnürter Rock/Metal geboten, der mit einigen rhythmischen Stakkato-Ein-Noten-Riffs und ab und zu aggressiverem Shouting höchstens vage Melodeath/Metalcore-Einflüsse birgt. Von Klassik merke ich nicht wirklich etwas, sieht man mal von den allgegenwärtigen käsigen Keyboardsynths und den -zugegeben ganz netten- pseudo-Shredding-Melodien auf 'Trevor Was Wrong' ab. Joa, und auf dem Titeltrack gibt's noch einen gesprochenen Part auf Deutsch, dessen profunde Platitüden mit einem Klavier unterlegt sind. Ich schätze, das wäre dann wohl die Klassik. Der Metal ist zwar ein bisschen leichter ausfindig zu machen, entpuppt sich aber bei genauerem Hinhören auch als recht schlüpfrig. Ja, sicherlich sind einige Elemente da, die man noch durchgehen lassen könnte: Gelegentlich härterer Gesang, der böse Gitarrensound, "heavy" Riffing, auch die Soli sind an sich so schlecht nicht, manchmal harmonisieren sich auch zwei Äxte, wie fein. Aber im Endeffekt ist alles konform, recht zahnlos, überproduziert, ohne Kanten und Unreinheiten zurechtgeschneidert wie der nächste Kandidat für den Songkontest oder ein Happy-Meal-Spielzeug. Und darin liegt dann wohl erwähnter Pop begraben, der das Grundgerüst für die Musik auf diesem Demo bildet.
Zu erwähnen ist ansonsten nicht viel. Ich könnte noch etwas über den Zähneknirschen-induzierenden deutschen Akzent der englischen Passagen wettern, der für mich die Refrains von vornherein zunichte macht. Dass ich hier auf keinen grünen Zweig mehr kommen werde, sollte aber schon ein paar Sätze vorher offensichtlich geworden sein und war auch mir bereits nach der ersten Minute des Demos klar. Alles Gift mal weggelassen, will ich DIVINE TO THE END hier nicht komplett verteufeln. 'Trevor Was Wrong' finde ich in Sachen Riffing und Komposition eigentlich ganz tauglich und scheint von den drei Songs noch am besten einer qualitativen Umsetzung der im Pressetext postulierten Mixtur nahe zu kommen.
Ich bin alter Optimist/Naivling und gehe zuerst immer davon aus, dass Bands und ihre Mitglieder das spielen, was ihnen Spaß macht. Wenn das auch hier der Fall ist, so sei es, ich will DIVINE IN THE END hier nicht in ihre göttliche Suppe spucken, aber nochmal rotieren wird diese -direkt gesagt- glorifizierte Popmusik bei mir nicht.
Anspieltipps: Trevor Was Wrong
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer