DIVINITY - Allegory
Mehr über Divinity
- Genre:
- Progressive Death/Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 04.04.2008
- Induce
- Power Control
- Plasma
- Methodic
- Modern Prophecy
- Strain
- The Unending
- Chasm
- The Diarist
- Neuro Tyrant
Kanada und anspruchsvolles Frickel-Hartmetall sind schon lange eine bewährte Symbiose, und mit DIVINITY erscheint die nächste vielversprechende Combo aus dem offenbar extrem kreativen Land auf der musikalischen Bildfläche. Wer jedoch spontan nur an INTO ETERNITY denkt, liegt in diesem Fall leicht daneben - das Label führt unter anderem auch STRAPPING YOUNG LAD und SOILWORK als Referenzen an. Womit wir bereits auf das "Problem" stoßen, dass eine Kategorisierung ziemlich schwerfällt, denn stellenweise thrasht es ganz gewaltig in dem Prog-Death-Soundgewitter.
Schubladenfreie Extrem-Metal-Fans dürften damit aber keine Schwierigkeiten haben, und ja, spannend sind die meisten der zwölf Tracks des von Tue Madsen veredelten Silberlings allemal. Bereits im Opener 'Induce' folgen auf das mysteriös-düstere Intro knüppelhartes Doublebass-Gewitter, messerscharfe Riffs, Death-Grunts, hardcore-lastiges Gebrüll und INTO ETERNITY-artiger Klargesang, garniert mit reichlich Breaks und spielerischen Raffinessen. Der seit 1997 aktive Fünfer hat sein Lehrgeld bezahlt, keine Frage. Beim spannungsreichen 'Power Control' kommen einem auch SCAR SYMMETRY und ältere IN FLAMES in den Sinn. Die größte Stärke der Band liegt vor allem darin, innerhalb von Zehntelsekunden von rasenden Wutanfällen auf ohrenschmeichelnde Harmonien umzuschalten, ohne sich dabei im dichten Ahorn-Wald zu verirren.
Vorherrschend ist jedoch die härtere Gangart, während die von Sänger Sean R. Jenkins bravourös gemeisterten clean vocals eher das Sahnehäubchen darstellen. Lediglich 'Methodic' weist einen relativ hohen Melodie-Faktor inklusive feiner Gitarren-Leads auf, ebenso wie das zum Teil im Sechsachtel-Takt gehaltene, sehr dunkel und irgendwie "modern" tönende 'Chasm'. Aber auch 'The Unending' überrascht durch ein leises Piano-Intro, tolle Grunz-Klar-Gesangs-Duelle mit hymnischer VINTERSORG-Schlagseite und eines Tim Roth würdigen Gitarrenläufen. Den Gegenpol dazu bilden wohl das thrashige 'Strain' oder die Nackenschmerzen verursachende Abrissbirne 'Neuro Tyrant', in denen nur selten der Fuß vom Gaspedal genommen wird.
"Allegory" ist definitiv nichts zum Nebenbeihören, denn dafür passiert in den einzelnen Tracks zu viel. Und auch wenn's mir persönlich stellenweise ein wenig zu heftig ist (die Songs mit klaren Gesangspassagen sind einfach stärker als die straighten Geradeaus-Attacken), so kann ich DIVINITY nur gratulieren: Einstand gelungen!
Anspieltipps: Power Control, Methodic, The Unending, Chasm
- Redakteur:
- Elke Huber