DIVISION KENT - Monsterproof
Mehr über Division Kent
- Genre:
- Elektro-Pop
- Label:
- Epic/Sony BMG
- Release:
- 24.03.2006
- Monsterproof
- Faraday Cage
- Tango 2000 (Schaut mich an)
- Frantic
- Lone Star
- All You Fantasized
- Chemical Moon Baby - Plein Sud
- White Walls
- Brooklyn Dub
- Sweet & Vicious
- What You Don´t Know
- Bordello Affair
Das Schweizer Duo DIVISION KENT, bestehend aus Sängerin Andrea B. und Produzent Sky Antinori, hat auf "Monsterproof" zwölf Elektro-Pop-Perlen gezaubert die sich irgendwo zwischen ZWEIRAUMWOHNUNG, MASSIVE ATTACK, BJÖRK und OASIS bewegen. Und, wie kann es anders sein, die Stimme bei so einer Art von Musik, die in erster Linie auf ein elektronisches Grundgerüst fußt, genießt dabei einen besonders hohen Stellenwert. Allein Andreas Stimme ist den Kauf dieser Scheibe wert. Dabei reicht ihre stimmliche Palette von lieblich über schüchtern bis hin zu absolut bestimmt.
Gleich der Opener und Titeltrack ist ein Beleg dafür, wie gut gemachter Elektro-Pop zu klingen hat. Während Andrea den einprägsamen Satz "We are monsters" wie ein Mantra wiederholt, legt Sky einen sanften Soundteppich, der auf einen dezenten Beat und NDW-Melodien basiert. Gleich zu Beginn werden Erinnerungen an das geniale Duo ZWEIRAUMWOHNUNG geweckt, wobei man schon festhalten muss, dass DIVISION KENT um einiges Facettenreicher sind. 'Faraday Garage' ist so ein gelungener Track, der von einer Akustikgitarre untermalt, schon fast Erinnerungen an OASIS zu "What´s The Story (Morning Glory)"-Zeiten weckt. Wie ein Engelskuss wabert Andreas Stimme aus den Boxen und verbreitet ein lockeres Sommerflair. Wer sich über die NDW-Reminsenzen bei 'Tango 2000 (Schau mich an)' wundert, liegt dabei gar nicht mal so verkehrt, da es sich hierbei um eine Coverversion handelt. Während 'Frantic' den legeren Faden von 'Faraday Garage' wieder aufnimmt, ist 'Lone Star' Chillout-Mucke von seiner besten Seite! Immer weiter fräsen sich die Melodien und Beats in die Hirnplatte fest, bis man dem Zauber des Duos vollends erliegt. Im Schnitt brauchen sie dabei vier Minuten, was zum einen absolut Radiotauglich ist, auf der anderen Seite den Zuhörer/in nicht überfordert. 'Brooklyn Dub' erinnert an eine Mischung aus MASSIVE ATTACK und MADONNA zu ihrer "Erotica"-Phase. Was den Bass angeht, so ist er sehr stark an den Achtziger-Hit 'Dub Be Good To Me' angelehnt, was aber absolut in Ordnung geht. Beim finalen 'Bordello Affair' wird noch mal die Rocksau rausgelassen, wohingegen die elektronischen Elemente sparsam eingesetzt werden. Passt zwar nicht zu den übrigen Stücken, macht mir aber das Duo um so sympathischer, da es sich null um Konventionen schert.
Trotz der vielen elektronischen Hilfsmittel sind die die Songs eigenständige Gebilde, denen genug Zeit gegeben wird, um sich frei zu entfalten. Dass dabei Andreas Stimme im Vordergrund steht, ist klar, aber auch Sky versteht es durch seine dezente musikalische Untermalung den Songs Leben einzuhauchen. Man spürt förmlich die Leichtigkeit, aber auch die Traurigkeit des Seins. Oder um es auf den Punkt zu bringen: DIVISON KENT - Urlaub für die Ohren.
Anspieltipps: Faraday Cage, Frantic, Bordello Affair
- Redakteur:
- Tolga Karabagli