DOFLAME - Bent
Mehr über DoFlame
- Genre:
- Hardcore / Crossover
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Blue Grape
- Release:
- 11.10.2024
- Intro
- Can't Stand No One
- Bent
- Flower City Do It
- The Loose
- The Ick
- I Don't Remember (Interlude)
- Rats
- Hit Where It Hurts
- Fastlanes
- Find Out
Hardcore in all seinen modernen Facetten.
Das neue Gesicht des Hardcore werden, dieses Ziel verfolgt Mateo Naranjo offenbar mit aller Entschlossenheit. Bereits das Debütalbum seiner Combo DOFLAME konnte in der Szene ein kleines Erdbeben entfesseln, dessen Wert an der Richterskala der Mastermind auf dem neuen Album seiner Band nun noch einmal steigern möchte. Dazu hat er die Energiereserven vor dem Studiobesuch zu "Bent" noch einmal komplett neu aufgeladen.
Statt sich jedoch dem klassischen Versatz der Szene zu verschreiben, experimentiert Naranjo gerne auch mal über die bestehenden Grenzen hinaus und arbeitet hin und wieder auch mit einigen Nu-Metal-Elementen und diversen Crossover-Strategien, die ihn zu kurzen Hip-Hop-Einsprengseln, dicken Gitarrenwänden und einer Reihe von Screamo-Elementen führt - denn konventionell kann ja jeder. Entsprechend vielseitig ist der neue Release auch ausgerichtet, artet manches Mal aber auch zu eienr kleinen Zerreißprobe aus, weil die Geschmacksnerven sich auf viele sehr unterschiedliche Fragmente gefasst machen müssen, die man an den gegebenen Stellen nicht immer zwingend erwartet. 'Fastlanes' beispielsweise hätte man so auch auf einem der ersten KORN-Alben platzieren können, ohne dabei die Linie zu verlassen. Das elektronisch unterlegte 'I Don't Remember' hätte auch dem Fundus der NINE INCH NAILS entstammen können, und mit wuchtigen Punk-Geschossen wie 'Bent' und 'Can't Stand No One' würde man auch in dieser Szene Aufmerksamkeit erregen können.
Naranjo ist ein äußerst wandlungsfähiger Künstler, der seine Inspiration aus ganz verschiedenen Segmenten aufnimmt, diese aber auch immer stimmungsvoll zu verarbeiten weiß. Der finale Output ist eine ziemlich wilde Achterbahnfahrt, in deren Zentrum jedoch jener fette Punch steht, der von allen Nummern ausgeht und der die Energiezufuhr auch niemals bremst. "Bent" ist daher nur im weitesten Sinne ein Hardcore-Album, dessen Facettenreichtum aber auch diejenigen erreichen dürfte, die mit den Crossover-Entwicklungen der mittleren 90er immer noch konform sind. Dass am Ende auch einige starke Hooklines am Start sind, ist das Sahnehäubchen einer anfangs schwierigen, letztendlich aber wirklich verdammt coolen Platte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes