DOGS, THE - Post Mortem Portraits of Loneliness
Mehr über Dogs, the
- Genre:
- Alternative Crossover, Punkrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Membran Music
- Release:
- 02.04.2021
- Who’s Not Doing Great
- Do You Wanna
- The Storm
- Someone?
- Forced Hands
- Meat Vulgarity
- Everything Will BeWorse In The Morning
- I Should Be Better
- Unfound In Darkness
- Hope This Is A Coma
Hunde, wollt ihr ewig leben?
Kristopher Schau ist schon eine komische Type. Dem Norweger kann man sicherlich eine gewisse Extravaganz unterstellen. Aber möglicherweise ist es genau das, was man im Showbusiness braucht. Wie auch immer, mit seiner Band THE DOGS veröffentlicht er nun Album Nummer neun "Post Mortem Portraits Of Loneliness". Wie so einige Alben in der von Corona gebeutelten Zeit ist auch dieses Werk im Proberaum entstanden. Eine Pause hat sich Mr. Schau also nicht gegönnt, seine Band konnte ihn ermutigen, das neue Album trotz aller Widrigkeiten fertig zu stellen.
Man merkt der Platte an, dass hier nichts durch übermäßigen Produzenteneinsatz glattbegügelt wurde. Es klingt eigentlich genau so, wie man es von der Mischung aus Punk und Rock erwartet. Die ersten Takte von 'Who’s Not Doing Great' machen deutlich, dass THE STRANGLERS zu "No More Heroes"-Zeiten Pate gestanden hat. Man hat das komische Gefühl, der im letzten Jahr leider verstorbene Dave Greenfield persönlich würde die Tasten beackern. Was aber bei den Briten zum guten Ton gehört, wirkt hier auf Dauer etwas zu übermotiviert. Aber die Platte hat auch ein paar schöne Perlen zu bieten. Das melancholische 'Someone?' wird durch die gute alte Mundharmonika aufgewertet und 'Everything Will Be Worse In The Morning' ist ein Kneipenhit, wie er auch von den DROPKICK MURPHYS stammen könnte.
Am Ende ist es schwer, ein klares Bild zu zeichnen. Zu sehr schwankt "Post Mortem Portraits Of Loneliness" zwischen ein paar richtig guten Klopfern und bisweilen etwas belanglosen Punkrock-Songs hin und her. Nachdem die letzten Klänge von 'Hope This Is A Coma', ein ordentlicher, aber relativ unspektakulärer Ausflug in das Alternative-Genre, verklungen sind, macht sich doch etwas Ernüchterung breit. Zwar strotzt das Album an manchen Ecken und Enden vor Kreativität und schlecht ist es definitiv nicht, insgesamt jedoch hält sich meine Begeisterung trotz der erwähnten Highlights in überschaubaren Grenzen. Was nicht zuletzt, wie oben bereits erwähnt, auch an der (gewollten oder ungewollten) Präsenz der Orgel liegt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Wilkens