DOL AMMAD - Ocean Dynamics
Mehr über Dol Ammad
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Electronic Art Metal Records
- Release:
- 30.08.2006
- Thalassa Dominion 1
- Thalassa Dominion 2
- Thalassa Dominion 3
- Thalassa Dominion 4
- Solarwinds
- Descent
- Lava
- Aquatic Majesty
- Liquid Desert
- Heart Of The Sea
Ui, was hab ich denn da bekommen? Das war so etwa mein Gedanke, als ich das Infoblatt zu DOL AMMAD aus dem Schuber des neusten Werks "Ocean Dynamics" zog - sah ich doch nur sieben Damen und sieben Herren, alle gekleidet, als wären sie bereit, in die Oper zu gehen. Erst beim Aufklappen des Blattes fiel mein Blick auf fünf Herren, die man schon eher mit Metal in Verbindung bringen könnte. Eine Kooperation der besonderen Art also, und genau das ist "Ocean Dynamics" auch. DOL AMMAD vollbringen hier viel mehr, als einfach nur Chöre in Metal-Musik einzuflechten, ihnen geht es vielmehr darum, ein Gesamtkunstwerk voller Atmosphäre zu erschaffen - und das ist ihnen auch mit Bravour gelungen.
Sofort zu Beginn der Scheibe gibt es vier Titel, die zusammengehören: 'Thalassa Dominion 1-4' heißen sie und sind am Anfang vielleicht doch etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch wird der Zuhörer sofort in eine andere Welt entführt, und nicht nur die bezaubernden Chöre tragen dazu bei. Die Musik von Mastermind Thanasis Lightbridge bewegt sich zwischen rockigen und elektronischen Spähren, das ganze gewürzt mit einigen psychedelischen, gar spacigen Elementen. Zu abgehoben kommt "Ocean Dynamics" dennoch nicht daher, was an sich schon ein kleines Kunstwerk ist, kann man mit solchen Stilmitteln leicht in den Kitsch abgleiten. Doch hier weiß man gekonnt, diesen Abrutsch zu vermeiden und präsentiert statt dessen hochkarätige Kompositionen, die innovativ und trotzdem eingänglich sind. 'Solarwinds' erinnert durch die Gitarren und speedlastige Spielweise an THERION, während 'Descent' ein ruhiges Stück ist, bei dem man sich vollständig entspannen kann. Besonders hervorheben muss man auf alle Fälle 'Aquatic Majesty', denn bei diesem Titel kann man neben dem Chor auch die Stimme von Stargast DC Cooper (Ex-ROYAL HUNT, SILENT FORCE) bewundern.
Wasser ist (wie der Titel bereits erahnen lässt) ein wichtiges Thema des Albums, und man findet nicht nur in den Tracktiteln und den Texten Referenzen dazu: Bei 'Aquatic Majesty' kann man walartige Gesänge vernehmen und das Schlusslied 'Heart Of The Sea' wird von Meeresrauschen eingeleitet. Mit dem atmosphärisch dichtem Schlusslicht ist der Tauchgang in spacige Gefilde dann auch vorbei.
Mit "Ocean Dynamics" ist nun endgültig bewiesen worden, dass sich hinter DOL AMMAD echte Vollblutmusiker verbergen, die genau wissen was sie wollen - allen voran natürlich Mastrmind Thanasis Lightbridge, unterstützt von RHAPSODY OF FIRE-Drummer Alex Holzwarth. Während das Debütalbum "Star Tales" teilweise noch krampfhaft versuchte, innovativ zu klingen, so ist das Nachfolgewerk ein kleines Meisterwerk für sich. Zugegeben, es wird sicherlich nicht nach jedermans Geschmack sein, dazu ist es einfach zu speziell. Aber wer mit offenen Ohren an die Sache herangeht und elektronischen Klängen sowie Chören nicht abgeneigt ist, der wird hier in seinen Erwartungen noch übertroffen werden.
Anspieltipps: Aquatic Majesty, Thalassa Dominion - 2, Liquid Desert
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel