DOLMEN GATE - Gateways Of Eternity
Mehr über Dolmen Gate
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- No Remorse Records / High Roller
- Release:
- 26.04.2024
- Dolmen Gate
- Rest In Flames
- The Oath
- Chambers Of Magic
- The Wheel
- Retribution
- Horizon's Call
- Betrayal
- Gateways Of Eternity
Mächtiger Epic Metal, bei dem die Grob- wie Feinmechanik stimmt.
DOLMEN GATE ist eine 2021 gegründete Epic-Metal-Band aus Portugal. Zwei Mitglieder der Gruppe spielten früher bei der mittlerweile aufgelösten Formation RAVENSIRE. Die jetzige Formation ist nun mit ihrem Debütalbum "Gateways Of Eternity" am Start, das mit knapp 40 Minuten Spieldauer und sieben Liedern neben Intro und Outro eher mager ausgefallen ist. Die Band ist ein Quintett mit einer weiblichen Leadstimme, die ein wenig an Cindy Maynard von TANITH erinnert, und zwei Gitarren, verstärkt um die akustische Klampfe der Sängerin.
Die Musik dieses Albums ist wahrlich episch. Wie sich die Handlung einer erzählten Geschichte entwickelt, so führen hier die Gitarren durch die Stücke, indem sie häufig in geringem bis mittlerem Tempo voranschreiten oder martialisch stampfen. Meist geht es nur in den Soli schneller zur Sache. Ansonsten hauen die Gitarren nicht nur mächtige Riffs raus, die meisten Stücke sind überdies gespickt mit Harmonien, Licks und Lead-Fills. Eine wichtige Rolle im Bandsound spielt das Schlagzeug, das mit seinen vielseitigen Beiträgen verhindert, dass die Musik monoton wirkt. Dass die Gefahr besteht, dass sie in ihrem stampfenden Ablauf langweilig werden könnte, belegt 'Horizon's Call', das streckenweise nicht aus den Puschen kommt. Die hohe, feine Stimme der Sängerin bildet mit dem wuchtigen Epic Metal eine ungewohnte Kombination, die aber nichtsdestotrotz funktioniert.
Nach dem akustischen Intro 'Dolmen Gate' breitet 'Rest In Flames' mit schweren Riffs, Licks in Doppel-Leadgitarren und einem rasanten Solo den typischen Sound des Albums aus. 'Chambers Of Magic' lässt gleich zweimal aufhorchen, einmal mit diesem klassischen Metal-Intro, das vermutlich fast jede andere Band viel schneller gespielt hätte, und dann mit diesem zwingenden Refrain, den man spätestens beim dritten Durchlauf unverlierbar im Ohr hat. Das ohnehin gemächliche Tempo wird bei 'The Wheel' und dem genannten 'Horizon's Call' noch mal gedrosselt, wobei ersteres hie und da in Doom-Metal-Nähe gerät. Von mehreren beachtlichen Leadbreaks der Scheibe kann man dasjenige von 'Retribution' als Anspieltip empfehlen. Aber dann kommt ja noch 'Betrayal': In fast acht Minuten zelebriert DOLMEN GATE alles, was die Band ausmacht.
Die Melodien auf "Gateways Of Eternity" sind nicht durchweg überzeugend, dafür die Gitarrenarbeit umso mehr. Für so manchen Fan von klassischem Heavy Metal dürfte das Album zu langsam sein, aber Freunde des Epic-Stils kommen auf ihre Kosten, und auch für Prog-Fans mit metallischem Beuteschema könnte die Scheibe etwas sein.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser