DOMAIN - The Artefact
Mehr über Domain
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Point Music
- Discover The Artefact
- Charade
- Mystery Stone
- Day Tripper
- Strangers From The Heart
- Blackhole Visions
- Seasons (The Circles Around The Moon)
- Don´t Count On Love
- Spirit Of The Sun
- Almost Eden
- Downtown Babylon
- Heart On The Line
- Experience XTC
Anfang 2001 erschien - quasi aus dem Nichts - unter der Führung des einzigen verbliebenen Ur-Mitglieds, dem Gitarristen Axel Ritt, das Comeback-Album "One Million Lightyears From Home". Nach etwa zehn Jahren Pause hatte Axel mit einer neuen Mannschaft für eine der großen Überraschungen des deutschen Rock-Jahres 2001 gesorgt. Es folgte im im Frühjahr zunächst eine bundesweite Tour als Support für BONFIRE, bevor man sich im Herbst dann dazu entschloss, zusammen mit den Schweizer Label-Kollegen SHAKRA und der deutschen Nachwuchshoffnung HOTWIRE als Opener unter dem Banner "Melodic Return Tour 2001" - erstmalig in der über 15jährigen Bandgeschichte - auf Co-Headliner-Tour zu gehen. Lange Rede - kurzer Sinn: Inzwischen schreiben wir das Jahr 2002, und DOMAIN melden sich mit dem neuen Album "The Artefact" wieder zurück.
Nach dem kurzen Intro "Discover The Artefact" steigen DOMAIN mit "Charade" sehr dynamisch in das Album ein. Die Rhythmusfraktion treibt den Song ordentlich voran, während die kraftvollen Gitarrenriffs für die entsprechende Power sorgen. Auch das Keyboard kann hier stellenweise für Akzente sorgen, ohne jedoch zu dominant zu wirken, und natürlich auch Carstens typische Hard Rock-Röhre kann diesen Song (sowie die anderen natürlich auch) entscheidend mitprägen. Das anschließende "Mystery Stone" ist dann seshr stark von GARY MOORE beeinflusst - sowohl musikalisch als auch textlich ("Over The Hills And Far Away"). Vor allem Bridge und Chorus kommen ziemlich Irish Folk-mäßig daher, und dadurch bleibt der Song ziemlich schnell im Ohr hängen (der Refrain ist ein relativ simpler Singalong und wird sich live sicherlich bewähren). Nach diesem GARY MOORE-Pseudo-Cover folgt mit "Day Tripper" noch eine "richtige" Cover-Version. Dieser BEATLES-Klassiker kommt ziemlich druckvoll und im typischen DOMAIN-Gewand daher - recht gut gelungen, aber sicherlich nicht essentiell. Ähnliches lässt sich auch über "Strangers From The Heart" sagen, denn diese Ballade ist zwar ganz nett anzuhören, aber mehr auch nicht. Ganz anders sieht es dagegen bei "Blackhole Visions" aus, das - von der Rhythmusabteilung angetrieben - ziemlich kraft- und auch druckvoll daherkommt. Aber das eigentlich Hörenswerte an diesem Song ist der Instrumentalteil, bei dem sich Erdmann (Keyboard), und Axel (Gitarre) von ihrer besten Seite zeigen und recht ordentlich duellieren. Bei "Seasons (The Circles Around The Moon)" kommen dann die typischen DOMAIN-Trademarks, insbesondere die bekannten Keyboard-Fanfaren, so richtig zur Geltung, die dem Song ein gewisses Achtziger Jahre-Feeling verleihen (auch trotz des etwas schrägen Zwischenteils). Doch das ist nur der Anfang dieser Reise in die Vergangenheit, denn mit "Don´t Count On Love" folgt ein Melodic Rock-Song, der die Parallelen zu DEF LEPPARD & Co. nicht verleugnen kann. Bei "Spirit Of The Sun" wird dann sogar die Sitar ausgepackt, die dem ansonsten ziemlich treibenden Midtempo-Song eine eigene Note verpasst. Mit "Almost Eden" kommen anschließend wieder die Achtziger Jahre-Einflüsse zur Geltung, aber auch poppige Tendenzen sind aufgrund des relativ dominanten Keyboards auszumachen, so dass ein ziemlich radio- und massenkompatibler Song herausgekommen ist. Etwas überraschender klingt da dann "Downtown Babylon", das mit seinen schweren Gitarrenriffs recht groovig daherkommt, während der Chorus sogar an LED ZEPPELIN ("Kashmir") erinnert. Mit "Heart On The Line" haben DOMAIN - neben "Almost Eden" - noch einen weiteren sehr poppigen Song am Start, der zwar schon ziemlich druckvoll ist, aber der Chorus hat doch etwas zu lange im Weichspüler gelegen (ein eingängiger Refrain ist ja schon okay, aber man kann es auch übertreiben). Ganz anders sieht es da beim letzten Song, der Uptempo-Nummer "Experience XTC", aus, die gnadenlos drückt und mit sehr schnellen Gitarrenriffs aufwarten kann - ein idealer Rausschmeißer...
Unter dem Strich ist "The Artefact" ein ziemlich gelungenes Hard Rock-Album, das jedem Anhänger dieser Stilrichtung sehr gut reinlaufen sollte. Es gibt zwar auch den einen oder anderen etwas schwächeren Song, aber im Großen und Ganzen liefern DOMAIN hier ein ansprechendes Album ab. Und deshalb kann ich eigentlich jedem Hard-Rocker nur empfehlen, in dieses Album reinzuhören - ihr werdet es wohl sicher nicht bereuen!
Anspieltipps: Charade, Blackhole Visions, Experience XTC
- Redakteur:
- Martin Schaich