DOMINANCE - Echoes Of Human Decay
Mehr über Dominance
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Kolony Records
- Release:
- 13.03.2009
- Dead Mechanism
- Last Witness
- Gilgamesh
- Primordial
- The Siege
- Duellists
- The Temple Of Two Queens
- Unholy Birth
- The Sailor
- Like A Distant Thunder
Technisch einwandfreier, brutaler Death Metal aus Italien, nicht mehr, aber schon gar nicht weniger.
DOMINANCE sind fraglos mit zu den Urvätern der italienischen Extreme-Metal-Szene zu zählen, schließlich treibt diese Band schon seit gut 17 Jahren ihr Unwesen im Underground. Dass dennoch bislang kaum eine Menschenseele außerhalb der Landesgrenzen Notiz von dieser Truppe genommen hat, könnte wohl auch daran liegen, dass mit "Echoes Of Human Decay" erst die zweite Veröffentlichung dieser Formation ansteht, was ja nun nicht wirklich gerade üppig ist, für einen solchen Zeitraum.
Der Grund dafür ist, zumindest zum Großteil, auf Businessprobleme zurückzuführen, denn vom Glück verfolgt waren DOMINANCE bisher mit Sicherheit nicht. Anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums 'Anthems Of Ancient Splendour' gab es jede Menge an Unstimmigkeiten mit Plattenfirmen, so dass dieses erst 1999, und nicht wie vorgesehen, bereits zwei Jahre davor, in Umlauf gebracht werden konnte. An der Live-Front sah es unmittelbar danach zwar einigermaßen besser aus, für längerfristigen Erfolg oder gar den Durchbruch war aber zum einen das Line-up nicht stabil genug und zum anderen mussten sich DOMINANCE zu Beginn dieses Millenniums erneut mit geschäftlichen Schwierigkeiten herumschlagen.
Doch zum Glück haben sich die Jungs nicht entmutigen lassen und stehen nun, nach einer etwas längeren Schaffenspause, wieder im Ring, um ordentlich auszuteilen. "Echoes Of Human Decay" wirkt trotz der wohl doch recht langen Periode, in der die Songs entstanden sind, in Summe wie aus einem Guss. Der technisch versierte Death Metal der Jungs klingt sehr kompakt und mehr als nur solide gespielt. Man serviert uns also deftigen Todesmörtel mit technisch hohem Anspruch und weiß diesen auch kompetent an den Zuhörer zu vermitteln.
Die vom aktuellen Label gezogenen Vergleiche zu Namen wie MORBID ANGEL, CARCASS und AT THE GATES lassen sich durchaus nachvollziehen, wenngleich die Intensität dieser Genreführer nicht erreicht werden kann. Weiter müssen aber auch noch Namen wie MALEVOLENT CREATION, SUFFOCATION und HATE ETERNAL als Referenzen herangezogen werden, denn auch aus deren Werk und Wirken scheinen die Italos Inspirationen zu beziehen. Brutalität in musikgewordener Form ist auf "Echoes Of Human Decay" geradezu Programm. Insgesamt zehn Exemplare davon haben die Herrschaften auf ihrem aktuellen Langeisen anzubieten und diese klingen überaus massiv, wissen aber ebenso mit unzähligen technischen Finessen zu gefallen. Das Duo Gianluca Fontanesi und Marc Bertolini scheint neben den Saitenartisten der erwähnten Todesblei-Formationen auch den einen oder anderen Gitarrenheld außerhalb des Brachial-Bereiches zu verehren, wie die üppigen und teilweise frickeligen Soli unter Beweis stellen.
"Echoes Of Human Decay" kommt mit ungeheurer Wucht und immerzu sehr brutal aus den Boxen, bedarf jedoch auf Grund der zahlreichen technischen Finessen mehrerer Durchläufe, bevor die Zündung einsetzt. Ob es den Jungs damit gelingen wird, einen großen Sprung aus den Sümpfen des heimatlichen Undergrounds heraus zu tätigen, bleibt zwar dennoch erst einmal abzuwarten. Am vorhandenen Potential der Band selbst sollte es jedoch nicht scheitern.
Anspieltipps: Gilgamesh, Duellists, Unholy Birth
- Redakteur:
- Walter Scheurer