DOMINANT OBSCURITY - Dominant Obscurity
Mehr über Dominant Obscurity
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- Fall Of The Unlucid
- Profiles For Delusion
- Unleashing The Whispers
Black Metal aus Frankreich - wie ein guter Wein!
Im Westen Europas schätzt man Dinge, deren Reifeprozess ein wenig länger dauert. Die Briten haben ihren Whiskey, die Franzosen ihren Wein - und vielleicht auch ihren avantgardistisch angehauchten Black Metal, der zwar in all den Jahren immerzu ein Underground-Thema geblieben ist, aber eigentlich nie enttäuscht hat. Man denke nur einmal an die letzten offiziellen Werke von ANOREXIA NERVOSA.
Mit DOMINANT OBSCURITY folgt nun ein weiterer Act aus dem französischen Untergrund und vielleicht eines der interessantesten Newcomer-Werke der letzten Zeit. Schließlich geschieht es nur arg selten, dass eine talentierte Nachwuchskapelle bereits zu Zeiten des Debüt-Demos alles auf eine Karte setzen!
Auf "Dominant Obscurity" erfährt man bereits recht früh, dass die Urheber des vertrackten Sounds jeglicher Herkömmlichkeit gezielt aus dem Wege gehen. Schon das Intro erwägt progressive Noten, nimmt bereits mit avantgardistischen Arrangements Fahrt auf und läutet geschickt das ein, was in den folgenden 20 Minuten folgen soll. Der eigentliche Opener 'Fall Of The Unlucid' setzt im Folgenden deutliche Akzente. Mit finsteren Gitarren, garstigen Vocals und melancholischer Stimmung wagt man einen sehr ausgefallenen Genre-Mix, der zwar nur selten die wahre Bösartigkeit des Black Metals wiedergibt, sich dafür aber kunstfertig und ausfallend genug zeigt, um die Szene wachzurütteln und einmal mehr das Auge auf den immer wieder unterschätzten französischen Bereich zu werfen.
Das anschließende 'Profiles For Delusion' fasst die Experimentierfreude schließlich in kürzerer Zeit zusammen, ist nach außen hin kompakter, aber innerlich vertrackt und verschachtelt bis ins letzte Detail. Wie das Ganze letztlich im großen Stil funktioniert, zeigen DOMINANT OBSCURITY im zweiten Longtrack, dem epischen 'Unleashing The Whispers', welcher entfernt an die komplexen letzten BORKNAGAR-Releases erinnert und ähnlich schwer zugänglich ist wie die ausgedehnten Epen der Norweger. In diesem Vergleich mainfestiert sich schließlich auch die ganze Klasse von DOMINANT OBSCURITY. Die Band wagt eine Menge, spielt ihr instrumentales und kompositorisches Vermögen vollends auch und endet sschließlich dort, wo die legendären Kritikerlieblinge in Reih und Glied stehen. "Dominant Obscurity" ist weder heroisch noch majestätisch - aber für einen namenlosen Underground-Act noch mehr als eine Heldentat!
Anspieltipps: Fall Of The Unlucid, Unleashing The Whispers
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes