DONNAS, THE - Bitchin'
Mehr über Donnas, The
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Cooking Vinyl/Indigo
- Release:
- 28.09.2007
- Bitchin'
- Don't Wait Up For Me
- Wasted
- What Do I Have To Do?
- Save Me
- Like An Animal
- Here For The Party
- Better Off Dancing
- Love You Till It Hurts
- Smoke You Out
- Girl Talk
- Give Me What I Want
- We Own The Night
- Tonight's Alright
- When The Show Is Over
Die DONNAS heizen durch die Jahrzehnte der Rock-Geschichte. War "Gold Medal" aus dem Jahr 2004 volle Kajüte Siebziger, ist "Bitchin'" Achtziger in Reinkultur - von A wie "alarmierendes Knackarsch-Cover für Farbenblinde" bis Z wie "zauberhafte Garderobe". Von den aktuellen Promofotos blinken einem jede Menge Nieten entgegen. Und ganz und gar nicht zufällig sehen die Mädels 2007 aus wie GIRLSCHOOL vor über zwanzig Jahren. Bei einigen älteren Semestern dürfte der Anblick zu schwerwiegenden Gehirnaussetzern, spontaner Atemnot und einem zweiten hormonellen Frühling führen. Im unterhaltsamen Video zur ersten Single 'Don't Wait Up For Me' gibt's schließlich die volle Breitseite: Papp-Kulissen, Limousinen, Marshall-Türme, Feuer, Blitze, Windmaschinen, Haupthaarschütteln in Zeitlupe, Knutschmund und Klamotten, die als Angriff zu werten sind. Gitarristin Allison Robertson und Sängerin Brett Anderson tragen Sachen, die fürchterlich auf die Netzhaut drücken.
Sollten die Kalifornierinnen nach Platten wie "Spend The Night" und "Gold Medal" überhaupt noch Fans aus dem Alterna-Lager haben, werden sich diese nun endgültig angewidert abwenden und zu diversen "The"-Stehlampen überlaufen. In der Ferne höre ich auch schon abfällige Kommentare aus den Reihen der Schlaumeier. Für die Metalszene sollten das genug Gründe sein, der Band endlich mal ein paar Ohren zu schenken. Mit Girlie-Schräbbel-Schrott hat auch "Bitchin'" nichts zu tun. Die Endzwanzigerinnen haben ihre Hausaufgaben in Siebziger- und Achtziger-Hardrock schon lange gemacht und folglich Ahnung von der Materie.
Zwei, drei Nummern mogeln sich bei dem Quartett immer unbemerkt an der Qualitätskontrolle vorbei - diesmal sind's 'Love You Till It Hurts', 'Here For The Party' und 'Tonight's Alright' -, aber ansonsten wird guter Stoff geliefert. Überhit des siebten Albums ist das erwähnte 'Don't Wait Up For Me', das zu lässigen Hüftschwüngen animiert (Bewegungsunbedarfte ohne Tanzmaus-Gen sollten dem Lockruf aber widerstehen und sich stattdessen Brett Anderson in Aktion angucken). Außerdem empfehlen sich das THE CULT-artige 'Wasted', 'Girl Talk', 'Give Me What I Want', 'What Do I Have To Do?', 'Like An Animal' und 'Better Off Dancing' für viele Abtastrunden und einen Platz auf der nächsten Live-Setliste.
"Bitchin'" rüttelt unterm Strich zwar nicht am "Spend The Night"-Thron, und bisweilen knickt seine Spannungskurve ein, aber geschenkt. Genügend hübsche Singalongs kommen trotz allem rum. Und so kann man auch noch die etwas zurückgefahrene Rotzigkeit in Kauf nehmen - zumal diese Ausrichtung nachvollziehbar ist, da der Achtziger-Hardrock (DEF LEPPARD schielen mal ums Eck), dem die Vier hier überwiegend huldigen, nicht gerade 'ne mordsgefährliche, ungehobelte, punkrockige Fuck-off-Attitüde transportierte. Alles okay. Macht Bock!
Anspieltipps: Don't Wait Up For Me, Wasted, What Do I Have To Do?, Girl Talk, Better Off Dancing
- Redakteur:
- Oliver Schneider