DON'T TRY THIS - Wireless Slaves
Mehr über Don't Try This
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Finest Noise / Radar Music
- Suffocation
- When They Rise
- Nothing Is Like Before
- My Burden
- Falling Deeper
- The End Of Everything
- I Will Never Forget
- Living A Lie
Schwere Core-st
Nein, für einfache Nerven sind die kabellosen Sklaven sicherlich nicht gedacht. Generell hauen die DON'T TRY THIS-Jungs mit ihrem Album "Wireless Slaves" ordentlich auf die Kacke. So könnte man den Bandnamen gut und gerne als Vorwarnung sehen, denn macht man generell um Metalcore einen etwas größeren Bogen, bereitet dieser Rundling die bösesten Zahnschmerzen, die man sich nur vorstellen kann. Von daher gehen die folgenden Zeilen eher an die Fraktion, die dem Genre nicht ganz so abgeneigt ist.
So treffen auf "Wireless Slaves" zwei unterschiedliche Welten aufeinander und hinterlassen nichts anderes als Schutt und Asche. Auf der einen Seite haben wir melodische, nachdenkliche Momente mit Tiefgang und Clean-Vocals, auf der anderen Seite sorgen brachiale Riffs, ein paar richtig derbe Grunzer und eine nimmermüde Doublebass für die nötige Härte. Die Parallelen zum Melo Death dürfen ruhig aufkommen, obwohl ich persönlich die Jungs eher im Metalcore-Sektor sehe.
Doch wie man das Kind auch beim Namen nennt, eines steht fest: Es ist viel zu viel des Guten. So wirkt die Platte im Großen und Ganzen vollkommen überfordernd. DON'T TRY THIS will einfach viel zu viel in den bandeigenen Sound integrieren, sodass ein roter Faden, eine gewisse Handschrift vollkommen untergeht. Mal wird geschrien, mal trieft die Platte vor Pathos, mal geht es melodisch nach oben, mal geht es brachial nach unten – auf diese Achterbahnfahrt kann man sich nicht großartig vorbereiten.
Zwar sind sowohl 'I Will Never Forget' und 'Falling Deeper' als auch 'Suffocation' und 'The End Of Everything' für sich genommen doch ganz nett, wenn auch nicht einfach zu hörende Songs, doch in der Summe hat auch der kabellose Sklave keine 48 Stunden am Tag, um all das zu verarbeiten. Und die Produktion ist auch nicht das Gelbe vom Ei, was man den Jungs aber entschuldigen kann. Sie stehen noch am Anfang ihrer Karriere und vielleicht blüht die "Weniger ist manchmal Mehr"-Devise ja auch in ihren Köpfen auf. Den vorliegenden Rundumschlag kann man somit Szene-Freunden ans Herz legen, die sich diese Achterbahnfahrt zutrauen und keine Scheu vor den Konsequenzen haben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp