DOOL - Summerland
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2020
Mehr über Dool
- Genre:
- Dark Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Prophecy Productions / Soulfood Music
- Release:
- 10.04.2020
- Sulphur & Starlight
- Wolf Moon
- God Particle
- Summerland
- A Glass Forest
- The Well's Run Dry
- Ode To The Future
- Be Your Sins
- Dust & Shadow
Es könnte heiß werden in DOOLs Karriere!
Die Erben von THE DEVIL'S BLOOD haben ein hohes Standing bei mir. GOLD mit Thomas Sciarone hat sich stetig tiefer und tiefer in meine Ohren gespielt. Doch vor drei Jahren ist (neben VANDERBUYST) noch ein dritter Zweig aus des Teufel's Blut entwachsen: DOOL. Das Debüt "Here Now, There Then" hat schon Begehrlichkeiten geweckt, doch es hat nach der "Love Like Blood"-EP doch nochmal ein wenig gedauert, bis endlich der Nachfolger hier rotieren durfte. So war ich schon drauf und dran, DOOL ein wenig zu vergessen. Doch "Summerland" bringt die Band um Sängerin Ryanne van Dorst eindrucksvoll ins Gedächtnis zurück.
Verpackt in einen warmen, klaren und transparenten Sound umschmeichelt mich die Band mit zunächst etwas hintergründig erscheinenden Melodien. Doch ich brauche nicht lang, um das Album in seiner Gesamtheit sehr gern zu haben. Während bei der Band live immer eine rockende Wildheit erkennbar ist, agiert sie vor allem jetzt auf "Summerland" eher anschmiegsam, hüllt sich in indulgente Melancholie, aus der sich aber immer wieder fast euphorisch anmutende Passagen herausschälen. Das ist Musik, in die ich vollauf versinken kann. Dazu trägt auch Ryannes einprägsame Stimme bei, die man nicht unbedingt auf Anhieb als weiblich identifiziert, in der aber viele tiefe Emotionen verborgen sind. Und diese werden auf "Summerland" einfach noch effektiver frei gesetzt als auf dem Debüt.
Im Prinzip liegt DOOL damit auf einer Ebene mit Bands wie GOLD oder SABBATH ASSEMBLY, die teilweise ähnlich agieren. Allerdings wirkt DOOL etwas erdverbundener, weniger eruptiv und damit auch weniger progressiv. Für mich ist das aber kein Minus, nein, ich bin sehr beeindruckt von der Anmut, die dieses Album ausstrahlt, denn jeder Song brilliert mit einer erstaunlich unaufdringlichen, dafür umso mehr in Fleisch und Blut übergehenden Eingängigkeit. Einzig der Titelsong zieht sich für mich ein wenig zu sehr in die Länge, bietet in der zweiten Hälfte aber auch spannende Wendungen und Ausbrüche, so dass mir auch hier am Ende nichts anderes bleibt, als Beifall zu klatschen. Mit "Summerland" - das weiß ich jetzt schon - werde ich noch sehr lange meine Freude haben. Mit etwas Glück sehen das auch andere so und es wird so langsam heiß für DOOL!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker