DOOMED TO FAIL - Fury
Mehr über Doomed To Fail
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.01.2020
- Betrayer
- Rise
- Servants Of The Grey
- Once More Into The Fray
- Incitement Of Extermination
- Voices Of The Unheard
Zum Versagen veurteilt?
Melodischen Todestahl haben sich die drei Freunde Jakob, René und Patrick auf die Fahnen geschrieben, als sie DOOMED TO FAIL im Jahr 2015 gründeten. Es folgte ein Jahr später mit "The Grey" eine erste EP, bevor Immanuel (Gesang) und Alex (Schlagzeug) zum ursprünglichen Trio hinzustießen und so aus der als Nebenprojekt geplanten Unternehmung eine echte Band machten. In der neuen Konstellation begannen die Österreicher zeitnah mit dem Arbeiten am ersten Langspieler, der nun unter dem Titel "Fury" das Licht der Welt erblickt. Bleibt also zu hoffen, dass die Truppe aus Graz nicht wie vom Bandnamen angedeutet zum Scheitern verurteilt ist.
Der Start in den Erstling gelingt mit 'Betrayer' schon einmal recht vielversprechend. Klassischer Schwedentod trifft hier auf IN FLAMES-Melodien und eine ordentliche Portion Thrash-Riffing, was den Opener erst einmal zu solider Genre-Kost macht, bis im hinteren Drittel des Tracks eine feine Akustikpassage nochmal einen echten Glanzpunkt setzen kann. Soweit, so gut, würde der Song nicht auch gleich mit der recht unausgewogenen Produktion einen der größten Schwachpunkte des Debüts offenbaren. Die Gitarren klingen oftmals etwas blechern, die Growls könnten auch deutlich fetter aus den Boxen dröhnen, und zum Schluss übersteuert der Sound zwischenzeitlich einmal wirklich fies. Für eine Eigenproduktion geht das insgesamt natürlich trotzdem noch in Ordnung, nur müssen die Jungs dann eben musikalisch umso mehr liefern, um die technischen Minuspunkte wieder wett zu machen.
Wirklich gelingen will das aber zuerst nicht, denn auch 'Rise', 'Servants Of The Grey' und 'Once More Into The Fray' sind allesamt zwar handwerklich ordentlich umgesetzt, stechen aber kompositorisch nie wirklich aus der Masse heraus und werden es so gegen die reichlich vorhandene Melodic-Death-Konkurrenz eher schwer haben. Erst mit dem brutal groovenden 'Incitement Of Extermination' gelingt den Österreichern ein rundum gelungener Track, der sich auch auf lange Sicht im Gehörgang festsetzt. Noch besser wird es sogar beim Rausschmeißer 'Voices Of The Unheard', der mit feiner Dynamik zwischen akustischen Passagen und stampfendem Gothenburg-Riffing besticht und sich damit schnell zum Höhepunkt der gesamten Platte mausert. Dann ist jedoch nach gerade einmal sechs Tracks auch schon wieder Schluss, womit ich "Fury" von der Spielzeit her sogar fast eher im EP-Sektor verbuchen würde.
Alles in allem hinterlässt das Debütalbum von DOOMED TO FAIL damit einen recht zweitgeteilten Eindruck. Dem eingangs erwähnten Omen ihres Bandnamens werden die Jungs dabei glücklicherweise nicht gerecht, denn versagt hat der Fünfer insbesondere dank des großartigen Schlussspurts auf keinen Fall. Betrachtet man allerdings auf der anderen Seite den verbesserungswürdigen Sound und die Tatsache, dass hier die drei Tracks der "The Grey"-EP nur um gerade einmal drei frische Kompositionen angereichert werden, dann bleibt "Fury" doch deutlich hinter den Erwartungen zurück, die man im hart umkämpften Melodic-Death-Segment nun einmal an einen neuen Release stellen muss. Schade!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs