DOOMFOXX - Piece Of Me (Single)
Mehr über Doomfoxx
- Genre:
- OldschoolRock
- Label:
- Armageddon Music / Soulfood
- Release:
- 16.06.2005
- Piece Of Me
- Boyfriend
Ich bin sicher niemand, der sich mal so eben mit seinen Aussagen weit aus dem Fenster lehnt, deshalb habe ich mal jemanden gefragt, der sich damit auskennt. Und jetzt kann ich auch mit dem Statement beginnen, das mir von Anfang an zu dieser Scheibe, oder noch besser zu der Werbung für diese Maxi durch den Kopf gegangen ist: Wer bitteschön ist Mick Cocks und was zur Hölle soll er jemals mit GUNS 'N ROSES zu tun gehabt haben?
Nun möchte ich diesem Kerl nicht etwa Inkompetenz unterstellen, schließlich muss er ja für den ewigen Geheimtipp ROSE TATTOO einiges geleistet haben, doch fragt man einen echten Gunners-Fan, der Bootlegs hat, deren Anzahl sich irgendwo im dreistelligen Bereich bewegen, und selbst dieser antwortet nur per nachdenklichem Kopfschütteln, so kann man sich bei einer Sache ganz sicher sein: Dieser Typ hatte nie wirklich einen Waffenschein. Und wenn, dann nur für eine Spritzpistole.
Was soll das also dieser Querverweis auf eine einstige Legende, die nunmehr der Dauerrunninggag des Rock ist? Ganz einfach: eine dämliche Werbung, mit der man wahrscheinlich doch mehr schadet als wirbt.
Viel zu hoch gehen dann die Erwartungshaltungen, die man an die Jungs von DOOMFOXX setzt.
Dass man bei Musikern eines Kalibers wie bei DOOMFOXX eigentlich sehr vorsichtig sein müsste mit seinen im jugendlichen Leichtsinn herausgepolterten Statements, ist mir klar. Man zieht nicht so einfach über Leute her, von denen jeder schon locker seine dritte Autobiographie geschrieben haben könnte. Mag sein, dass einer oder mehrere aus dieser Band irgendwo Legenden sind, aber wenn ich mal ganz ehrlich bin: Das hier ist kein Geschichtskurs, sondern hier zählen nur die beiden Lieder auf dieser Maxi. Und sonst nichts.
Ironischerweise ist der Sound, der letztlich bei der Single 'Piece Of Me' aus den Boxen kommt, zufällig gar nicht mal so weit weg von dem, was Axl & Co. vor mehr als 13 Jahren noch zu Superstars machte. DOOMFOXX versuchen auf einem Leichenfeld Tore zu schießen, was einfach erst mal ihren Mut beweist. Der Oldschoolrock, den sie praktizieren, ist momentan tot und wird außer von ihnen lediglich noch von VELVET REVOLVER wiederbelebt. Das macht die Sache nicht gerade einfacher, da man somit auch noch ein Schlachtschiff aus abgehalfterten Stars vor sich hat, in dessen Wellen es sich leicht untergehen lässt. Schade, denn 'Piece Of Me' ist ein wirklich richtig guter, eingängiger Rocksong alter Zeiten. Wobei die Stimme von Suart McKie sogar um einiges angenehmer klingt als die des extrovertierten Scott Weiland.
Sowohl die Single als auch 'Boyfriend' wertet der ominöse Mick Cocks mit mehreren Soli auf. Zweitgenannter Song ist ein interessanter Blick in die Gedankenwelt losgeketteter Mädels oder wohl doch eher nur eine blühende Männerfantasie über die perfekte, nach Polygamie strebende Frau. Wie auch immer, rein musikalisch steht dieses Lied 'Piece Of Me' in nichts nach.
Zusätzlich hat die Maxi noch ein Video zur Single zu bieten. Die Qualität ist recht ordentlich, wobei man einfach zugeben muss, dass sich visuell so einiges bestätigt, was man beim Hören befürchtet. Die gesamte Band ist irgendwann mal auf einer Zeitschiene hängen geblieben, die heute größtenteils nur noch belächelt wird. Weil aber das alberne Outfit der gesamten Band und die "damenhafte" Mimik von Stuart McKie nicht wirklich etwas mit der Musik zu tun haben, spare ich mir meine Rede über Style-Crimes. Sagen wir es mal so: DOOMFOXX sind outfitmäßig wirklich "true" und autark … oder auch einfach nur extrem schlecht beraten.
Während also McKie wie ein Derwisch über die Bühne tänzelt, bleibt der viel besprochene Mick Cocks hingegen sehr unauffällig in dem Video. Auch wenn es so wirkt, als hätte er zum ersten Mal eine Gitarre in der Hand, zaubert er diesem Eindruck zum Trotz die geilsten Melodien darauf.
Anspieltipps: beide
- Redakteur:
- Michael Langlotz