DOOMOCRACY - Visions & Creatures Of Imagination
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2017
Mehr über Doomocracy
- Genre:
- Epic Doom
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Steel Gallery Records
- Release:
- 13.03.2017
- Ghosts Of The Past
- Lucid Plains Of Ra
- My Bane
- One With Pain
- Guardian Within
- Visions & Creatures Of Imagination
- Trinity Of Fates
- A Taste Of Absinthe
Meisterwerk
Drei Jahre hat sich DOOMOCRACY aus Kreta Zeit gelassen, um dem formidablen Debüt "The End Is Written" einen Nachfolger zur Seite zu stellen. Nicht verwunderlich, denn um qualitativ mit dem Erstschlag mithalten zu können, musste der zweite Streich einiges zu bieten haben. Nun ist "Visions & Creatures Of Imagination" da und es ist nicht nur genauso gut wie der Vorgänger, nein, es übertrifft diesen sogar noch. Die Zutaten des DOOMOCRACY-Sounds sind im Prinzip gleich geblieben, epischer Doom Metal wird mit etwas Prog angereichert und so werden insgesamt acht große Kompositionen auf ein Album gewuchtet. Doch dieses Mal wurden die progressiven Elemente noch etwas dominanter im Gesamtsound untergebracht, die Kompositionen sind etwas komplexer und hier und da wurden sie durch gelungene Orchestrierungen und ein Keyboard weiter abgerundet.
Wo "The End Is Written" eine bereits erstaunlich reife Band zeigte, die zu jeder Sekunde darauf brannte, die Welt mit ihrem Doom zu überrollen, präsentiert "Visions & Creatures Of Imagination" eine Band, die noch souveräner auftritt, wozu auch gehört, dass sich alle Beteiligten mehr Zeit nehmen, ihre individuellen Stärken auszuspielen. Das Ergebnis sind komplexe Songstrukturen, die jedoch von Michael Stavrakakis' Gesangslinien zusammengehalten werden, ausladende, virtuose Gitarrensoli, ein dominanter Bass, der stets eigene Akzente setzt und einmal mehr Riffs, die sich nie darin erschöpfen, bereits tausend Mal gehörten Doom-Standard wiederzukäuen. Nach wie vor sind SOLITUDE AETURNUS und vor allem die zurückgekehrten SORCERER die besten Richtwerte, dazu kommt aber immer mehr auch Progressive Metal á la frühe FATES WARNING, gerade auch in den sehr eigenwilligen Gesangslinien und einem Hang zu leicht orientalisch anmutenden Tonfolgen. Auch dieses Mal gibt es keine Ausfälle zu beklagen, stattdessen jedoch mit dem epischen 'Lucid Plains Of Ra', dem Monster 'One With Pain', dem tief emotionalen 'Guardian Within' und dem abschließenden Übersong 'A Taste Of Absinthe' eine ganze Reihe überragender Songs.
In dieser Verfassung ist DOOMOCRACY mehr als auf Augenhöhe mit der internationalen Epic Doom Konkurrenz und "Visions & Creatures Of Imagination" hat allerbeste Chancen, nicht nur das Doomalbum des Jahres zu werden, sondern auch Genre übergreifend ganz weit oben zu enden. Das hier ist bis zu einer etwaigen Rückkehr von SOLITUDE AETURNUS oder CANDLEMASS klar das Maß aller Dinge im epischen Doom Metal mit Anspruch und ein absoluter Pflichtkauf für jeden, der nur im Ansatz mit dieser Musik etwas anfangen kann.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst