DOOMSTONE - Disharmonic
Mehr über Doomstone
- Genre:
- Death-Trash Metal
- Label:
- Souce Of Deluge Records
- Release:
- 05.05.2003
- Intro
- Hypocrites
- Sleepwalker
- Killing Ground
- Evolutions Wheel
- Extinction
- Lost
- Infection
- Faces
- Misanthrope
Wenn alte Helden-Bands so perfekt wiedergeboren werden wie bei DOOMSTONE - dann teilt sich der Kopf schon fast horizontal in der Mitte, so breit ist das Grinsen. Denn DOOMSTONE's zweites Album "Disharmonic" vereinigt das Perfekte von DEATH mit dem Genialen von CARCASS und dem Besten von SEPULTURA. Das Ergebnis klingt so frisch und unverbraucht, dass der Mosh-Kopf am liebsten ständig gegen die heimische Wand knallen möchte. Death-Trash Metal steht auf dem Beipackzettel, die Wirklichkeit bietet abwechslungsreiche und fantastische Gitarrensoli, packende Riffs und ein überaus abwechslungsreiches Schlagzeug. Die Songstrukturen besitzen Ecken und Kanten wie ein ungeschliffener Diamant, sind dennoch knallhart und immer auf einen Punkt hingerichtet - dieses Album läuft seit Tagen in meinem Player und wird einfach nicht langweilig. Den I-Punkt setzt Sänger Eric Kuhnen, dessen kehlige Stimme oft an seelige CARCASS-Zeiten erinnert, der seine Stimme aber auch in tiefste Kellergefilde schrauben kann. Dazu kommt ein tolles und expressionistisch wirkendes Cover und eine glasklare Morrissound-Produktion - die Band aus der Nähe von Trier lässt auf "Disharmonic" wirklich nichts anbrennen.
Da gibt es zum Beispiel einen göttlichen Song wie 'Sleepwalker', der mit geilstem Geknüppel beginnt, um sich dann in einen gnadenloses Midtempostampfer zu verwandeln, um dann wieder rasend schnell zu werden, um dann eine Refrain-Gitarrenmelodie zu besitzen, die sämtlich Nackenhaare stramm stehen lässt, dann plötzlich besinnlich eine Akkustikgitarre erklingen lässt, um dann allen Hass auf die Welt hinauszuschreien und zu prügeln - und da ist erst die Hälfte des Stücks vorbei! Ein fantastischeres Gefühlswechselbad ist selten aus Deutschland gekommen. Denn da gibt es noch einen weiteren Oberkracher, der kurz und knapp 'Extinction' heißt, und nach einem schweren und fetten Intro ebenfalls zu einer geilen Trash-Death-Orgie mutiert, die immer wieder durch gelungen Breaks und vertrackte Gitarrensoli unterbrochen wird und damit einen göttlichen Spannungsbogen aufbaut - der sich in einer unglaublichen Schlusssequenz entlädt, die Chuck Schuldiner (R.I.P.) in seinem Grab ein seeliges Grinsen und Bill Steer eine Menge Neid bescheren dürfte. In diesem Stil ist die ganze CD gehalten, 40 Minuten pure Spielfreude, bei der jeder Ton, jede Note, jedes kleine Einsprengsel aus der Hand von bizarr-perfekten Musikern stammt. Leider sind bei meiner CD keine Texte enthalten, allerdings scheinen DOOMSTONE auch hier schon endlos ausgetretene Splatter-Antichrist-Pfade zu meiden - die Songtitel lassen dies zumindest vermuten. Deshalb zwei Feststellungen: SOD-Records, behandelt diese Wunderknaben recht gut und macht viel Werbung für diesen Geniestreich. Und DOOMSTONE: Wenn ihr im Oktober dann hoffentlich live spielt, mein Stirnblut an der Bühnenkante habt ihr sicher...
Anspieltipps: Alles, besonders Sleepwalker, Extinction, Lost
- Redakteur:
- Henri Kramer