DORMANT ORDEAL - Tooth And Nail
Mehr über Dormant Ordeal
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 18.04.2025
- Wije I Mary, Pt. 1
- Halo Of Bones
- Horse Eater
- Orphans
- Solvent
- Dust Crown
- Against The Dying Of Light
- Everything That Isn't Silence Is Trivial
- Wije I Mary, Pt. 2
Beklemmend, düster, brutal - yes!
Nachdem die Herren von DORMANT ORDEAL mit einem spannungsgeladenen Intro in ihr neues Abenteuer gestartet sind, wecken die Polen im Quasi-Opener 'Halo Of Bones' direkt mal einige Befürchtungen. Der überschlagartige Orkan, der hier über den Zuhörer hinwegfegt, klingt intensiv und extrem bösartig, jedoch ist der Drumsound vergleichsweise steril und stellt das geübte Ohr vor die Frage, ob hier tatsächlich Fleisch und Blut die Trommelstöcke festhält. Im weiteren Verlauf von "Tooth And Nail" kann dieser Eindruck zwar schnell wieder relativiert werden, jedoch sind gerade die schnelleren Passagen in Sachen Schlagzeug immerzu ein echter Balanceakt, weil das Ganze doch recht maschinell klingt.
Versucht man dann aber, diese Eindrücke beiseite zu schieben, kann man sich zunehmend besser auf die räudigen Todesblei-Attacken von DORMANT ORDEAL einlassen und wird immer häufiger mit feinster Brachialkost beschenkt, die ihren Ursprung sicherlich in den mittleren 90ern hat, die aber dank ihrer sehr modernen klanglichen Aufbereitung vor allem an Freunde der zeitgemäßen Extrem-Vollbedienung gerichtet ist - und die bekommt gerade in den gemeinen Midtempo-Parts von "Tooth And Nail" richtig geil aufgetischt. Das mächtige 'Orphans' und das beeindruckend finstere 'Solvent' setzen Maßstäbe, an denen sich die Osteuropäer künftig messen lassen müssen, und auch 'Dust Crown' und 'Everything That Isn't Silence Is Trivial' hinterlassen mehr als nur eine nachhaltige Duftmarke und überzeugen mit gezielten, sehr präzise ausgeführten Attacken, die auch ohne Tempoüberschuss mächtig Dampf machen.
Es ist daher nur diese kleine Nuance im Mix den Schlagzeugsound betreffend, die hin und wieder Störfaktoren einbaut, die man leider nie so recht abschalten kann. Bei der gehörigen musikalischen Qualität der Polen und diesem puristischen Blast, den DORMANT ORDEAL hier inszeniert, kann man aber dennoch weitgehend darüber hinwegsehen, denn auch wenn "Tooth And Nail" sich bei entsprechenden Voraussetzungen in die Bereiche der Höchstnote beamen könnte, bleibt immer noch ein saustarkes, brutales und meist sehr beeindruckendes Album stehen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes