DORMANTH - Complete Downfall
Mehr über Dormanth
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 15.12.2020
- Dreamcatcher
- Fire
- Tragicomic Day
- Beyond The Gates
- Odyssey In Time
- The Origin
- Dark Times For The God's Creation
- -273° K
- Brainstorm
- Crystal Bone
- Bloody Scars
Melodic-Death-Mittelmaß aus Bilbao
Die Spanier DORMANTH sind mir mit ihren Werken bisher nicht untergekommen, dennoch sind die Jungs für mich keine Unbekannten, denn ich durfte bereits die letzten beiden Releases von IN THOUSAND LAKES besprechen, die seinerzeit nach der zwischenzeitlichen Auflösung von DORMANTH gegründet wurden und bis heute zwei Bandmitglieder miteinander teilen. Musikalisch sind die Ähnlichkeiten beider Projekte auch nicht zu leugnen, denn der bereits im Jahr 1993 als eine der ersten Melodic-Death-Metal-Bands in Spanien gegründete Vierer bezieht seine Inspriation ebenso wie das Nenbenprojekt von den finnischen und schwedischen Größen des Genres. Bleibt jedoch zu hoffen, dass der dritte Langspieler seit der Reunion im Jahr 2015, der unter dem Namen "Complete Downfall" erscheint, nicht die Schwächen der letzten IN THOUSAND LAKES-Scheiben teilt, die doch allesamt im Mittelfeld des melodischen Todesstahls versauerten.
Der Auftakt gelingt mit 'Dreamcatcher' und seinem treibenden AT THE GATES-Riff erst einmal recht vielversprechend. Besonders weiß hier die Mischung aus massiven Gitarrenwänden und feinen Melodien zu gefallen, wobei letztere nicht selten mit ihrem Hang zur Melancholie an die Finnen INSOMNIUM denken lassen. 'Fire' ist im Anschluss dagegen eine etwas drögere Angelegenheit, denn ohne wirklich packende Hooklines bleibt nicht wirklich etwas von dieser recht eindimensionalen Death-Metal-Nummer hängen. Und damit hat man eigentlich schon alles gehört, was die folgenden knapp 42 Minuten zu bieten haben, denn über weite Strecken der Scheibe sieht so das Rezept genauso aus, wie es die ersten beiden Tracks aufgezeigt haben. Weiterhin wissen dabei die melodischeren Momente ('Brainstorm' und insbesondere 'Odyssey In Time') zu gefallen, während die eher oldschooligen Schwedenstahlnummern ('Beyond The Gates', 'Bloody Scars') weniger überzeugend daherkommen. Gleichzeitig überzeugt der Vierer handwerklich über die gesamte Spielzeit hinweg, wobei insbesondere die feinen Leadgitarren gelobt werden müssen, die auch eher schwächeren Songs immer wieder einige Farbtupfer verpassen. Dennoch erschaffen die Spanier unter dem Strich zu wenige Momente, die sich auch über die Spielzeit hinaus im Gedächtnis festbeißen und lassen gleichzeitig auch ein wenig den Mut vermissen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. So ist 'The Origin' mit seinem doomig-schlepppenden Mittelteil der einzige stilistische Ausreißer zwischen den ansonsten doch recht gleichförmigen Kompositionen.
Wenigstens kann "Complete Downfall" mit 'Dark Times For The God's Creation' einen echten Volltreffer aufweisen, der sich insbesondere mit den jüngeren Werken von INSOMNIUM auf Augehöhe messen kann. Abgesehen davon ist der vierte Langspieler in der DORMANTH-Diskografie aber nur solider Genre-Durchschnitt, der zwar brav alle Punkte abhakt, um als waschechter Melodic-Death-Release anerkannt zu werden, dabei aber leider zu wenig wirklich zwingende Momente mitbringt, um den vielen anderen Kollegen in diesem Sektor die Stirn zu bieten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs