DORO - Conqueress - Forever Strong And Proud
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/23
Mehr über Doro
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.10.2023
- Children Of The Dawn
- Fire In The Sky
- Living After Midnight
- All For You
- Lean Mean Rock Machine
- I Will Prevail
- Bond Unending
- Time For Justice
- Fels in der Brandung
- Love Breaks Chains
- Drive Me Wild
- Rise
- Best In Me
- Heavenly Creatures
- Total Eclipse Of The Heart
Standardscheibe zum Jubiläum der Metal Queen.
Von Anbeginn der Zeit… Nun gut, ganz so lange ist es nicht her, aber DORO kredenzt uns immerhin zum 40jährigen Jubiläum mit "Conqueress – Forever Strong And Proud" ihr mittlerweile 17. Studioalbum. Reife Leistung. Auch die Vorreiterrolle, die Frau Pesch vor allem für Frauen im Heavy Metal hatte und noch immer hat, ist unbestritten und untermauert zu Recht ihren Status in der Szene; über die musikalische Bedeutung kann man dagegen gewiss unterschiedlicher Meinung sein. Für mich hat sie bis Mitte der Neunziger fast nur großartige Alben abgeliefert, seit der Jahrtausendwende ist aber die Luft ein wenig heraus.
Woran das liegen mag, darüber könnte ich ganze Abhandlungen schreiben. Fakt ist, die neue Scheibe schließt sich nahtlos an die Spätwerke an. Wieder befinden sich in den 56 Minuten viel Dämmerlicht und graue Schatten. Gleich zu Beginn überrascht die Düsseldorferin mit dem hymnisch-atmosphärischen 'Children Of The Dawn', das ein großer Live-Hit werden könnte, und dem sehr kantigen 'I Prevail', bei denen sie ein bisschen aus ihren vorgegebenen Mustern ausbricht. Ob nun die flotten 'Fire In The Sky' und 'All For You', der Power-Rocker 'Time For Justice', das fluffige 'Heavenly Creatures' oder die kitschige Ballade 'Fels in der Brandung', das ist alles in Ordnung, aber wenig für die Ewigkeit. Dagegen stehen einige Lückenfüller von der Stange ('Drive Me Wild', 'Rise', 'Love Breaks Chains' oder 'Lean Mean Rock Machine'), die allesamt keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Zu wenig Tiefe, zu wenig Wucht und Rebellion. Kommen wir zu den Duetten. Gleich zwei Mal teilt sich DORO das Mikrofon mit JUDAS-PRIEST-Sirene Rob Halford. Während der JP-Klassiker 'Living After Midnight' eher unspektakulär daherkommt, besitzt die Bonnie-Tylor-Nummer 'Total Eclipse Of My Heart' zumindest einen coolen Musical-Bombast-Flair. Gut gemacht, gerne hätte es aber auch noch ein bisschen pompöser sein dürfen. Die Kollaboration mit BROILERS-Frontmann Sammy Amara ('Bond Unending') reißt zwar final auch keine Bäume aus, die Stimmen harmonieren aber ganz gut und der Song passt in seiner sehr poppigen Ausrichtung als wichtiger Farbtupfer auf das wieder einmal etwas zu lange Album.
Musikalisch also alles beim Alten. Interessant wird es immer dann, wenn Songs in Ansätzen von der Musik dominiert und auch mal Riffs ausgepackt werden. Ansonsten verkommt der musikalische Vortrag streckenweise zur reinen Begleitung, was immer sehr gefällig, aber eben auch unspektakulär und austauschbar klingt. Es darf gerne in allen Bereichen wieder ein bisschen mehr Risiko, mehr Ausloten der eigenen Grenzen sein. Die Produktion von Andreas Bruhns rummst dieses Mal etwas ordentlicher, was zumindest von mir sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen wird. Wer sich bisher mit allen Werken der Metal Queen anfreunden konnte, wird auch auf "Conqueress – Forever Strong And Proud" genügend Gründe für einen Blindkauf finden. Wer ihr Schaffen jedoch, vor allem in der Neuzeit, eher aus der Ferne verfolgt, kann dort getrost weiter verweilen.
Anspieltipps: Children Of The Dawn, I Prevail, Time For Justice
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach