DOUBLEYOUSEE - Playing In Tongues
Mehr über Doubleyousee
- Genre:
- Progressive Rock/ Fusion / Jazz
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Edel Records
- Release:
- 20.03.2009
- The Definitive Magical Miss Tickle Backwards Alphabet Song
- For The Masses I, II, III
- Wreckelection
- Meem
- Think Kartoonz
- Zoomout
- Raging Bullshit
- Sid Arthur's Message
- Intermission Possible
- (Part 1) Imagineorkestra Rehearsal Absolutely Free Form
- (Part 2) Smile
- (Part 3) They're Mintee
- (Part 1) Evreedaze Halloween Bash From Imaginon - Hello Spooky
- (Part 2) Holographic Jesus And The Cee Gee Alien Attack
- Prophomation Confirmed
- Weedew
- Simple Man
- Tapevreething
Der ganz normale Wahnsinn - oder die Antwort auf die Frage, was der einstige DURAN DURAN-Songschreiber Warren Cuccurullo heute treibt.
Warren Cuccurullo - der Mann ist wahrlich eine Legende. Bei DURAN DURAN gefeiert, bei Größen wie Frank Zappa, Frank Sinatra und Michael Jackson geschätzt und als Songschreiber mehrfach prämiert. Wer hätte jedoch bei diesem Hintergrund geglaubt, dass der gute Herr in seiner Freizeit seiner Vorliebe für völlig freakigen Jazz nachgeht und die Begriffe Fusion und Freakshow schon zum Frühstück verspeist? Nun, Warrens Projekt DOUBLEYOUSEE zeigt eine Seite dieses Musikers, die den meisten Fans seiner Ex-Band bislang verschlossen war - und wahrscheinlich auch auf ewig verschlossen bleiben wird.
DOUBLEYOUSEE ist nämlich sowas von krass und abgefahren, dass man die Arrangements und Strukturen der 18 Stücke in der ersten Zeit kaum zu fassen bekommt. Cuccurullo wirft mit dissonanten Gitarrenparts und völlig verrückten Rhythmus-Breaks um sich, als suche er nach all den Jahren noch einmal nach einem neuen musikalischen Extremsport. Das Problem an der Sache: Jedes einzelne Fragment ist frei von jeglicher Emotionalität und allen erdenklichen Berührungspunkten, so dass man sich bisweilen in einem progressiven Theorieprojekt gefangen sieht, dessen Umsetzung nur rein hypothetisch ist. Experimentell bis ins letzte Extrem, klinisch und zumeist auch abstoßend komplex, arbeitet sich der Mann durch sein Material, findet dabei aber zu keiner Zeit auch nur eine Spur von einer klaren Linie. Erlaubt ist grundsätzlich alles, was man mit Free Jazz in Verbindung bringen könnte, und auch wenn manche Szene auf "Playing In Tongues" wie eine reine Improvisation klingt, sind die spontanen Ideen auf der mittlerweile vierten DOUBLEYOUSEE-Platte verhältnismäßig schwach verteilt.
Vergleichbar ist das Ganze mit de letzten Outputs von Chris Poland, wobei der einstige MEGADETH-Gitarrist zumindest noch eine gewisse Homogenität an den Tag legte. Hiervon ist auf "Playing In Tongues" aber wirklich kaum etwas zu spüren. Krass, um krass zu sein, mag zwar nicht der Vorwand sein, der hinter diesem Album steht. Doch wenn selbst nach mehreren Durchgängen kein Funke überspringt und keine Passage mitzureißen vermag, ist das Urteil diesbezüglich schon verdächtig. Man muss sich nämlich nicht viel vormachen: DOUBLEYOUSEE ist nur für totale Instrumental-Freaks geeignet. Aber selbst diese Spezies steht eher auf klare Ansagen - und die werden auf "Playing In Tongues" eben nicht gemacht.
Anspieltipps: Sid Arthur's Message, Simple Man
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes