DOWN - Over The Under
Mehr über Down
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 21.09.2007
- Three Suns And One Star
- The path
- N.O.D.
- I Scream
- On March The Saints
- Never Try
- Mourn
- Beneath The Tides
- His Majesty The Desert
- Pillamyd
- In The Thrall Of It All
- Nothing In Return (Walk Away)
War das Folgealbum zum legendären DOWN-Debütwerk "NOLA" im Jahre 2002 schon ein mittelschweres Wunder, hätte man aufgrund der zwischenzeitlichen Ereignisse wohl kaum noch damit rechnen können, dass sich die All-Star-Kapelle mit den Monster-Grooves ein weiteres Mal im Studio verschanzen würde, um tatsächlich die Trilogie zu vervollständigen. Nun, nach wirklich intensivster Beschallung mit dem dritten Bandwerk "Over The Under" zweifle ich indes daran, ob das erneute Zusammentreffen für das Image und den Kult, der seit jeher um dieses Ensemble gemacht wird, wirklich begünstigend ist. Das dritte Kapitel erzählt nämlich unermüdlich dieselben Geschichten, die bereits die zweite Platte zu einem Dämpfer in Sachen Innovation machten, und dokumentiert eine arg festgefahrene, musikalische Ausrichtung, der man trotz aller Vorliebe nicht unkritisch gegenübertreten sollte.
Dabei ist "Over The Under" inhaltlich schon ein recht großer Schritt, da sich die Band beinahe komplett von den Südstaaten-Einflüssen distanziert hat. Stattdessen musizieren Keenan, Windstein und Anselmo beharrlich in der Umgebung der BLACK LABEL SOCIETY, zitieren einige C.O.C.-Riffs und enden gerade zu Beginn der Scheibe permanent in der kalifornischen Stoner-Wüste. Darüber hinaus sitzen die Grooves auch nicht mehr ganz so fett. CROWBAR-Kirk scheint kaum präsent und überlässt seinem Sidekick Pepper die meiste Arbeit, doch obwohl der sich sowohl beim Songwriting als auch im Rahmen der Performance beachtlich schlägt, kann das Gros der Stücke schlussendlich noch gerettet werden. Aber mit Songs wie 'Never Try' und 'Beneath The Tides' gibt es dennoch einige Ausfälle zu beklagen, deren langweiliger Unterbau für diese Band schon ziemlich merkwürdig erscheint.
Betrachtet man "Over The Under" hingegen aus der neutralen Brille und eben nicht aus der des ergebenen Fans, sieht das Resümee wahrscheinlich ein wenig anders aus. Und man muss der Truppe schlussendlich ja auch zugestehen, mit dem doomigen 'In The Thrall Of It All', dem SABBATH-Groover 'On March The Saints' oder dem fetten und dreckigen Opener 'Three Suns And One Star' einige richtige Monster beigesteuert zu haben. Miesepeteriges Verhalten ist nämlich beim erneuten Aufeinandertreffen so mancher Songperlen definitiv nicht angebracht. Aber wer DOWN bereits seit dem Debüt verehrt und auch 2007 eine Gottgabe von DER Heavy-Rock-Kapelle schlechthin erwartet, der wird mit absoluter Sicherheit über diese Platte stolpern. "Over The Under" ist sicher gut, aber nicht auf dem Level, das die Band bislang pflegte! Auch wenn ich es mir angesichts des hohen musikalischen Niveaus dieser Veröffentlichung prinzipiell nicht eingestehen darf: Ich bin enttäuscht!
Anspieltipps: The Path, In The Thrall Of It All, On March The Saints
- Redakteur:
- Björn Backes